Bundeskanzler Olaf Scholz hat angesichts der Besorgnis über russische Gaskürzungen die Tür zur Verlängerung der Lebensdauer von Kernkraftwerken geöffnet.
Deutschlands Atomkraftwerke könnten länger laufen als erwartet. Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Weg für ihre Verlängerung angesichts der europäischen Energiekrise als Folge des Russland-Ukraine-Krieges geebnet.
Neuere Kernkraftwerke seien „nur für die Stromerzeugung wichtig und nur zu einem kleinen Bruchteil davon“, aber „es kann trotzdem sinnvoll sein“, sie nicht wie geplant vom Netz zu nehmen, sagte er am Mittwoch. Tatsächlich hatte sich Deutschland zum Ziel gesetzt, noch in diesem Jahr aus der Atomkraft auszusteigen.
Angesichts der starken Abhängigkeit von russischem Gas, das immer knapper werden könnte und Russland droht, die Zapfhähne für immer zu schließen, ist Deutschland jedoch gezwungen, darüber nachzudenken, wie diese Verluste durch andere Energiequellen kompensiert werden können.
Berlin muss in den kommenden Wochen auf Basis der laufenden Prüfung die zweite dieser Art entscheiden. „Dann werden wir unsere Konsequenzen ziehen“, sagte die Kanzlerin bei einem Besuch in Mühlheim am Ruhrgebiet (West).
Die drei noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg konkurrieren um 6 % der sauberen Stromerzeugung Deutschlands. Die Abschaltung der Atomkraft zum Jahresende, die Angela Merkel 2011 nach der Katastrophe von Fukushima beschlossen hatte, in Frage zu stellen, wäre eine sehr machtvolle politische Maßnahme.
Die Grünen, die Teil der Regierungskoalition sind, bleiben jedoch skeptisch gegenüber der Entscheidung. FDP-Liberale sind dafür.
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