Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat den Rahmen der Morgennachrichten des zweiten öffentlich-rechtlichen Fernsehens (ZDF) gewählt, um am Mittwoch zu bestätigen, was in der Politik, Wirtschaft und Finanzwelt des Landes bereits Realität ist. „Das Wachstum wird in diesem Jahr geringer ausfallen, als wir uns alle vorgestellt haben“, sagte der Minister und würdigte damit indirekt die bereits durchgesickerten Prognosen der Regierung für das deutsche Wirtschaftswachstum.
Berlin rechnet nach Angaben inländischer Quellen im Jahr 2020 nur noch mit einem Anstieg von 2,6%, statt des im Frühjahr nach der Pandemie erwarteten BIP-Rückgangs von 3,5%. Nach Angaben des Ministers, der das Amt von Montag bis zum Amtsantritt der neuen Regierung befristet angetreten hat, könnte die neue Regierung die Exekutive in der ersten Dezemberwoche gezwungen haben, ihre Wachstumsaussichten zu senken.
Als Gründe für die Abwärtskorrektur nannte Altmaier Rohstoffknappheit und steigende Energiepreise. Die deutsche Wirtschaft wachse rasant, sagte der scheidende Abteilungsleiter. „Aber es wird wirklich nur ein Boom nächstes Jahr mit mehr als 4% ’. Laut internen Quellen rechnet die Regierung vor allem mit einem Plus von 4,1 %, das ist ein halber Punkt höher als bisher angenommen.
Der Minister erwähnte auch das einmalige Zwischendefizit in der Geschichte. Voraussetzung für ein starkes Wachstum im nächsten Jahr sei jedoch, so Altmaier, die Stabilisierung der internationalen Lieferketten. Er erwähnte beispielsweise die Notwendigkeit, in Europa mehr Mikroprozessoren (Chips) zu produzieren.
„Die Nachfrage nach deutschen Produkten auf den Weltmärkten bleibt hoch. Wenn die Angebotsschwächen allmählich verschwinden, wird die Erholung im Jahr 2022 erhebliche Folgen haben. Auch 2021 will der Staat eine Inflation von 3% erreichen, die höchste seit 1993. Die Inflation lag im September bei 4,1 %, hauptsächlich getrieben durch steigende Energiekosten.
Während des Interviews räumte der Minister ein, dass sich die deutsche Wirtschaft voraussichtlich erholen und bis zum Ende des ersten Quartals 2022 das Niveau vor der Pandemie übertreffen wird. „Ein Viertel später als ursprünglich geplant“, sagte Altmaiers. „Voraussetzung ist natürlich, dass der Wachstumskurs in den kommenden Monaten nicht folgt.“ Dies lässt sich laut der Ministerin damit erklären, dass ein rascher Anstieg der Fallzahlen der Ausbreitung des Virus auch ohne eine erneute Schließung negative wirtschaftliche Folgen haben kann. „Wir haben unseren zweiten Pandemie-Winter“, sagte ein CDU-Politiker. Aus diesem Grund sei es wichtig, weiterhin Masken zu tragen und die Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen.
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Die neue Wachstumsprognose fällt mit einer Reihe negativer Nachrichten für Europas größte Volkswirtschaft zusammen. Das ifo Geschäftsklima des deutschen Instituts ist im Oktober den vierten Monat in Folge gefallen, wobei sich die Stimmung im Dienstleistungssektor, im verarbeitenden Gewerbe und im Handel verschlechterte, während sich nur der Bausektor verbesserte. „Versorgungsprobleme bereiten Unternehmen Kopfzerbrechen“, sagte der Ifo-Präsident Clement Fuest in einer Erklärung.
Die Kosten für europäische Lokomotiven sind stark gestiegen, da die Lieferungen zurückgegangen sind. Im Jahresvergleich stiegen die Industriepreise bis September um 14,2 %, ein beispielloser Anstieg seit den 1970er Jahren. Auch andere Indikatoren fielen: Deutsche Exporte im August erstmals seit April 2020 komplett blockiert. Die Industrieproduktion hingegen ging im August um 4 % zurück, während der Auftragseingang im selben Monat um 7,7 % zurückging.
Ulrich Ketter, Chefvolkswirt der DekaBank, prognostiziert, dass „langfristige Engpässe in der Komponentenversorgung, Rohstoffe und Transporte“ andere Konjunkturprognosen revidieren werden. Dieselben Behörden gaben jedoch an, dass die Auswirkungen der Pandemie und der Engpässe „sukzessive überwunden“ würden. im Jahr 2022, wodurch sie ihre Prognosen für dieses Jahr auf 4,8 % der ursprünglichen Prognose von 3,9 % anheben mussten Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung“, sagte er.
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