In diesem Jahr waren es fast 20.000 von 70.000. Eine so große Zahl lässt Zweifel an der Wirksamkeit der Barriere an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland aufkommen. An zweiter Stelle steht die österreichisch-deutsche Grenze, an der sich die sogenannten permanenten Grenzkontrollen befinden, und an dritter Stelle die Grenzkontrollen zwischen Tschechien und Deutschland. Es mag überraschen, dass die Zahl der über die Schweiz in die Bundesrepublik einreisenden Menschen in den letzten zwei Jahren dramatisch zugenommen hat.
Der erhöhte Migrationsdruck spiegelt sich in der deutschen Politik wider. Letzte Woche gab das Innenministerium bekannt, dass unter der Schirmherrschaft von Europols EMPACT (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats) eine Einheit (eine sogenannte Task Force) zur Bekämpfung des Menschenhandels eingerichtet wird. – Ich bin sehr dankbar für die enge Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern Polen und Tschechien. „Gemeinsam wollen wir das rücksichtslose Geschäft von Schmuggelbanden unterbinden, die von menschlichen Bedürfnissen profitieren und auf lebensgefährliche Weise über Grenzen schmuggeln“, sagte Nancy Feser, die Leiterin des deutschen Innenministeriums. Es ist schwer, diese Worte nicht mit der Tatsache in Verbindung zu bringen, dass an diesem Wochenende in Hessen und Bayern Landtagswahlen stattfinden. In diesem ersten Bundesland kandidiert Feser und ist Vorsitzende ihrer Mutterpartei, der SPD, doch die Wahlprognosen sagen eine Niederlage voraus.
Die Probleme Deutschlands, sich auf eine so große Zahl an Neuankömmlingen einzustellen, zeigen sich unter anderem in einem starken Anstieg der Unterstützung für die rechte Alternative für Deutschland, die laut Umfragen mit 20 bis 23 Prozent bereits die zweitgrößte politische Kraft ist dafür zu stimmen. Deutsche. Asylbewerber wurden auch vom Oppositionsführer der Christdemokraten, Friedrich Merz, scharf kritisiert, und selbst die Aussagen der Mitte-Links-Regierungskoalition werden in diesem Bereich immer entscheidender. ©℗
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