Deutschland will die Altersgrenze für Alkoholkonsum erhöhen | iRADIO

Einige deutsche Regionen wollen das Mindestalter für Alkoholkonsum anheben, das bei unseren Nachbarn vielleicht überraschend niedrig ist. Unter elterlicher Aufsicht kann dort bereits ab dem 14. Lebensjahr getrunken werden. Die Länder Niedersachsen und Bremen beispielsweise wollen dieser Situation ein Ende setzen. Aber Deutschland hat ein größeres Problem mit anderen Suchtmitteln als Alkohol.




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In Deutschland dürfen Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr nun unter Aufsicht ihrer Eltern Alkohol trinken (Abbildungsfoto) | Quelle: Shutterstock

Im Spätfrühling wurde in Deutschland bei Treffen der regionalen Gesundheitsminister über die Altersgrenze für Alkoholkonsum diskutiert. Das ist landesweit ungewöhnlich niedrig. Ab dem 14. Lebensjahr können Jugendliche ihn unter Aufsicht ihrer Eltern nicht nur zu Hause, sondern auch in der Öffentlichkeit trinken. Ab dem sechzehnten Lebensjahr können Menschen selbstständig Alkohol kaufen und konsumieren. Diese Grenze gilt nur für Wein und Bier, für andere Spirituosen müssen junge Deutsche bis zum 18. Lebensjahr warten.

Laut niedersächsischem Senderdirektor Andreas Filippi werden dadurch unerwünschte Signale gesendet. Filippi glaubt, dass Teenager möglicherweise den Eindruck haben, dass Alkohol gar nicht so gefährlich sei. Aus diesem Grund haben die regionalen Gesundheitsminister einen Vorschlag zur Änderung der Altersgrenze angenommen. Niedersachsen und Bremen gaben am Montag bekannt, dass sie den Alkoholkonsum mit Eltern ab 14 Jahren verbieten wollen. Weitere Regionen könnten hinzugefügt werden.


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Noch in diesem Jahr soll ein konkreter Vorschlag erarbeitet werden. Vorerst scheint es so, als ob die Regionen viel mehr Handlungsspielraum haben wollen und jede Region könnte dann die Grenze nach Belieben verschieben, aber nur nach oben.

Junge Leute trinken nicht viel.

Aber junge Deutsche mögen keinen Alkohol mehr. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung befragt regelmäßig Menschen im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren zum Alkoholkonsum. Gab zu Beginn des Jahrtausends noch jeder fünfte Jugendliche an, mindestens einmal pro Woche Alkohol zu trinken, waren es 2021 knapp neun Prozent, also die Hälfte weniger.


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Neuere Daten gibt es nicht, deutsche Krankenkassen bestätigen jedoch, dass es in den letzten Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Fälle von Alkoholvergiftungen bei jungen Menschen kam. Obwohl dies nicht zwangsläufig bedeutet, dass es zu einem Rückgang des Alkoholkonsums bei Jugendlichen gekommen ist, gibt es eine deutliche Abkehr vom übermäßigen Konsum. Die DAK-Versicherung hingegen konzentrierte sich ausschließlich auf Jugendliche, die bereits Erfahrungen mit Alkohol hatten, und zwei Drittel geben an, dies mit Hilfe ihrer Eltern gemacht zu haben.

Alkohol ist nicht das größte Problem.

Im Gegensatz zur Tschechischen Republik gibt es in Deutschland keine Probleme mit HHC oder Kratom. Das wichtigste Thema für Deutschland ist derzeit das sogenannte Paradiesgas. Lachgas tritt zunehmend als Partydroge in Erscheinung. Ärzteverbände und Polizeikräfte warnen davor.

Lachgas ist nicht nur durch das Einatmen des Stoffes und seine möglichen gesundheitlichen Folgen gesundheitsschädlich, bei der Anwendung verliert der Mensch auch die Kontrolle über seinen Körper und es besteht Verletzungsgefahr.


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Das Bundesgesundheitsministerium arbeitet an einer bundesweiten Lösung zur Erfassung dieses Stoffes. Ein völliges Verkaufsverbot kommt nicht in Frage, da der Stoff nicht nur für medizinisches Fachpersonal, sondern auch für Köche zur Herstellung von Schlagsahne notwendig ist.

Der westdeutsche Kreis Helmstedt hat den Verkauf von Paradise Gas an Personen unter 18 Jahren bereits verboten. Der Frankfurter Stadtrat hält diese Maßnahme für ideal, um Jugendliche zumindest teilweise zu schützen.

Ein weiteres großes Thema ist Cannabis, das in Deutschland seit diesem Jahr teilweise legalisiert ist. Nur Erwachsene können es konsumieren und Personen unter 21 Jahren haben nur Zugang zu schwächeren Sorten. Laut einer Umfrage des Portals Appinio gibt ein Drittel der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren an, deutlich häufiger Marihuana zu konsumieren als vor der Legalisierung.

Václav Jabůrek

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Eckehard Steinmann

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