Bundesaußenministerin Annalen Berbock hat am heutigen Montag mitgeteilt, dass die russisch-deutsche Partnerschafts-Gaspipeline Nord Stream 2 derzeit nicht die Voraussetzungen für eine Betriebsgenehmigung erfülle.
„Unter den gegebenen Umständen kann die Pipeline nicht genehmigt werden, weil sie nicht den Anforderungen des gemeinschaftlichen Energierechts entspricht und Sicherheitsfragen ohnehin relevant sind“, sagte er gegenüber dem ZDF.
Zugleich bestätigte der neue Chef der Berliner Diplomatie am Sonntagabend, dass Nord Stream 2 im Falle einer erneuten „Eskalation“ in der Ukraine aufgrund der zwischen Berlin und Washington erzielten Grundsatzvereinbarung nicht mehr betrieben werden darf.
Wegen der angespannten Sicherheitslage habe Angela Merkel „zwischen den Amerikanern und der ehemaligen Bundesregierung vereinbart, dass die Pipeline im Falle einer erneuten Eskalation nicht in Betrieb genommen werden kann“, sagte Annalen Berbock dem ZDF. wenn Westler auf mögliche Pläne für eine Invasion russischer Truppen in die Ukraine hinweisen.
Im November hat die deutsche Bundesnetzagentur (BNetzA) beschlossen, das Zertifizierungsverfahren für eine Pipeline zum Transport von russischem Gas nach Westeuropa vorübergehend auszusetzen.
Die Bundesnetzagentur begründete ihre Entscheidung damit, dass dem vom russischen Riesen Gazprom kontrollierten Pipeline-Betreiber eine Rechtsform nach deutschem Recht garantiert werden muss, was unter anderem die Notwendigkeit der Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft bedeutet.
Der Außenminister der neuen deutschen Koalitionsregierung und der Grünen betonte, dass die Zertifizierung von Nord Stream 2, die bis Anfang Januar endgültig von der deutschen Regulierungsbehörde beschlossen werden muss, nicht nur von formalen Fragen, sondern auch von der Einigung abhängt mit Washington, einem starken Gegner des Projekts.
Russland hat bereits damit begonnen, Gas im ersten Zweig der neuen Pipeline zu verlegen, die im Sommer fertiggestellt wurde und voraussichtlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Deutschland transportieren soll.
Auch Stefan Hebestreit, ein Sprecher des Bundeskanzleramts, sagte heute, der Vorstand der deutschen Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen sei bei den Regierungsgesprächen festgefahren worden.
Auf diese Weise soll die Nord Stream 2-Zertifizierung „nach den Kriterien des Gemeinschaftsrechts“ geregelt werden, sagte Hebestreff auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Mit Blick auf die Lage in der Ukraine bekräftigte der Sprecher, dass die Position von Bundeskanzler Olaf Scholz darin bestehe, Russland im Falle einer Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine mit „schweren Konsequenzen“ zu bestrafen.
Er bestätigte jedoch, dass die Exekutive sich weiterhin für diplomatische Bemühungen einsetzte, um Moskau wieder zu Gesprächen im vorgeschriebenen Normandie-Format zu bewegen.
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