Aktuelles Beispiel: Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat der Ukraine 100 der ausgemusterten Schützenpanzer Marder angeboten, die seit Jahren auf dem Firmengelände stehen. Da diese erst repariert werden müssen, bot der Konzern der Bundesregierung Ersatz an: Die Bundeswehr wird den funktionsfähigen Marderus umgehend in die Ukraine liefern, danach erhält Rheinmetall die reparierten Autos.
Das Verteidigungsministerium lehnte ab. Er argumentiert, dass die Bundeswehr selbst Marderi brauche, sowohl in der NATO-Ostflanke (141 Einheiten) als auch für Ausbildung und Übungen (100 Einheiten). Zudem bezweifelt das Ministerium, dass beschädigte Autos schnell wieder fahrbereit gemacht werden können.
Laut Bild am Sonntag hat das von Christine Lambrecht geleitete Ministerium Marder nicht einmal gesehen, um ihren Zustand und die Notwendigkeit von Inspektion und Wartung zu beurteilen.
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– Wenn es stimmt, dass das Verteidigungsministerium Marder bisher nicht inspiziert hat, ist das ein Skandal. Obwohl dieser Vernichtungskrieg Russlands gegen ukrainische Zivilisten seit 45 Tagen andauert, gebe es in Berlin keine Eile, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andriy Melnik, der Zeitung.
Auch bei Munitionslieferungen an die Ukraine sind weitere Verzögerungen unvermeidlich. Laut Bild am Sonntag hatte Rheinmetall Ende März beim Bundesverteidigungsministerium einen möglichen Kauf von vier Millionen Patronen für Marders zur Lieferung in die Ukraine beantragt. Dies blieb bislang unbeantwortet.
Die Ukraine will Marders laut der Zeitung nun unter Umgehung der Bundesregierung direkt bei Rheinmetall bestellen. Das Unternehmen plant, bis Ende des Jahres 35 Autos auszuliefern.
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Erstellungsdatum: 11. April 2022, 9:11 Uhr
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