Feuerwehrleute haben am Dienstagabend etwa 50 Menschen vom rechten Ufer der Kamenice in Hřensk wegen eines großflächigen Feuers im Nationalpark České Švýcarsko evakuiert. Sie evakuierten ein deutsches Kinderlager aus Ferdinandow. Wegen des Großbrandes können am Dienstag nur Rettungskräfte Hřensko erreichen. Weitere Feuerwehrleute aus der ganzen Tschechischen Republik treffen am Einsatzort ein. Wenn sich das Wetter nicht verschlechtert, könnten die Einsatzkräfte die Flammen bis Dienstag unter Kontrolle bringen.
Im Nationalpark Böhmische Schweiz brennen derzeit rund 30 Hektar. Laut Martin Laníček, Einsatzkommandant und Stellvertreter des Integrierten Feuerrettungssystems der Region Ústí, konnten die Feuerwehrleute das Feuer am Dienstag unter Kontrolle bringen. Er sagte es im tschechischen Fernsehen. Ihm zufolge wird es möglich sein, wenn sich das Wetter nicht verschlechtert, insbesondere wenn der Wind nicht zunimmt. Er schätzt jedoch, dass die vollständige Löschung des Feuers mehrere Tage dauern wird, wenn das Wetter nicht mitspielt.
Die Polizei blockierte die Straße von Děčín nach Hřensko am Rande des Bezirks Loubí. Autofahrer auf dem Weg nach Deutschland, Touristen und Busse des öffentlichen Nahverkehrs machen kehrt. Der Zutritt ist nur Angehörigen des Integrierten Rettungssystems und Nationalparkmitarbeitern gestattet. Weitere Feuerwehrautos treffen ein und die Polizei auch. Der Sprecher des regionalen Rettungsdienstes, Prokop Voleník, sagte, im Zusammenhang mit dem Brand sei noch niemand behandelt worden. Sie sind ab Bahnhof Kamenice oder Rumburk abfahrbereit.
Hotelgäste und Touristen mussten Hřensko über Nacht verlassen. „Die Stadt ist zu 90 Prozent leer“, sagte Marvan. Děčín hat die Hilfe bereits am Montag aktiviert, 44 Plätze sind für die Unterbringung in der Grundschule im Bezirk Bynov bereit. „Drei unserer vier Feuerwehren sind vor Ort. Unternehmer haben Hilfe angeboten, wir haben bereits mehrere Menschen in einem Pflegeheim untergebracht“, sagte Bürgermeister Jiří Anděl (ANO).
Qualm und Qualm eines Großbrandes breiteten sich in einem Gürtel über fast die gesamte Republik aus. Laut dem Sprecher der regionalen Feuerwehr, Lukáš Marvan, hat sich die Situation am Dienstagmorgen jedoch beruhigt und der Wind hat nachgelassen, was beim Eingreifen hilft.
Über Nacht breitete sich das Feuer auf die Stadt Mezná aus, die bereits am Montag von der Feuerwehr evakuiert wurde. In der Nacht waren nach Angaben des Sprechers der regionalen Feuerwehr, Milan Rudolf, mehrere Häuser in Mezná von dem Brand betroffen und die Feuerwehr musste sich aus der Stadt zurückziehen. Nach Angaben des Sprechers treffen Feuerwehren aus anderen Regionen am Brandort ein.
Der Rauch ist auch in Prag und anderen Regionen zu spüren.
Feuerwehrleute in der Tschechischen Republik registrieren seit dem Morgen eine große Anzahl von Anrufen, bei denen Rauchgeruch oder Rauch gemeldet wurden. Sie haben sie zum Beispiel in Prag oder in der Region Pardubice aufgenommen. Die Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, in diesem konkreten Fall zu überlegen, ob sie die Notrufnummern anrufen, wenn sie beispielsweise keine Flammen sehen. Witterungsbedingt kann der Rauch Dutzende von Kilometern entfernt gerochen werden. Sie raten den Menschen, die Belüftung einzuschränken.
Die Einsatzzentrale in Pardubice registriert beispielsweise eine Vielzahl von Anrufen, bei denen Menschen grauen Rauch melden. Gleichzeitig ist die Region rund 130 Kilometer vom Brandort entfernt. „In unserer Region gibt es kein Feuer. Der Rauch breitet sich in einem Gürtel über fast die gesamte Republik aus und kommt offenbar aus Hřensk. Wir empfehlen, die Fenster und Türen zu schließen“, hieß es Twitter.
Laut Meteorologen erreicht der Rauch Mittel- und Ostböhmen und das nördliche Hochland. Dies ist auf eine Windverschiebung hinter der Front zu einer Nordwestströmung zurückzuführen. „Der Rauch ist auch im Netz der Nephrobasimeter-Stationen gut sichtbar. Diese Geräte tasten mit Laserstrahlen die Säule der Atmosphäre senkrecht nach oben ab und detektieren so beispielsweise Wolken, Niederschlag, Nebel sowie Rauch- und Staubpartikel in größerer Konzentration. “, teilte das Tschechische Hydrometeorologische Institut heute Morgen auf Facebook mit.
Ein Großbrand im Nationalpark České Švýcarsko brach am Sonntagmorgen aus und näherte sich in der Nacht zum Montag Hřensk. Bereits am Montag evakuierten Feuerwehrleute aus dem oberen Teil von Hřensko zehn Touristen aus vier Häusern. Die Brandbekämpfung dauerte die ganze Nacht. Die Feuerwehr wurde über Nacht eingestellt.
Um 08:30 Uhr trifft sich der Krisenstab und entscheidet über das weitere Vorgehen. „Luftunterstützung ist wichtig, der Helikopter wird Orte erreichen, die wir aufgrund des schwierigen Geländes nicht erreichen können“, sagte Marvan. Vor Ort sind etwa 150 Feuerwehrleute, darunter die Einheit aus Liberec und Feuerwehrleute aus Hlučín.
Auch Innenminister Vít Rakušan (STAN) reist am Dienstag nach Hřensk. Am Morgen vor 08:00 Uhr schrieb er, dass er mit dem Generaldirektor der Feuerwehr, Vladimír Vlček, verhandle. Der Innenminister sagte am Montagabend im tschechischen Fernsehen, er verhandle mit der Slowakei über Hilfen. Laut dem Österreicher könnten die Slowaken ihre Löschausrüstung zum Einsatzort schicken.
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