Ein gefälschtes Ozempic in Österreich bedrohte das Leben einer Frau

Illustrationsfoto: Pixabay.com

Mehrere Patienten in Österreich landeten im Krankenhaus, nachdem sie das gefälschte Diabetes-Medikament Ozempic eingenommen hatten. Aber auch Menschen nutzen es, um Gewicht zu verlieren. Ohne die Hilfe eines Arztes hätten diese Patienten sterben können, sagen österreichische Behörden. Auch das tschechische Gesundheitsministerium warnt vor Fälschungen.

Gefälschte Versionen von Ozempic ursprünglich zur Behandlung verschrieben Typ 2 Diabetes, das auch als Medikament zum schnellen Abnehmen beliebt ist, haben in den letzten Tagen mehrere Patienten in Österreich davon Gebrauch gemacht. Doch diese Menschen nahmen das Medikament nicht zur Kompensation einer Diabeteserkrankung ein, sondern um abzunehmen. Wenn diese Patienten nicht sofort medizinisch versorgt worden wären, hätten sie sterben können. Dies teilte die Datenschutzbehörde mit Verweis auf die österreichischen Behörden mit.

„Fertigpens können von Ärzten legal nur über Apotheken oder von Ärzten mit einem Medikamentenschrank in ihrer Praxis bezogen werden. „In diesem Fall haben die Patienten die Federn offenbar auf andere Weise erhalten.“ schreibe in dein Stellungnahme Das Bundeskriminalamt im Bundesministerium des Innern.

Behörden zufolge nutzen Händler gefälschter Medikamente die hohe Nachfrage nach Ozempic aus. Dies geschah, nachdem klar wurde, dass er nach der Einnahme der Medikamente schnell an Gewicht verlor. Allerdings enthält das beschlagnahmte gefälschte Ozempic nach Angaben österreichischer Behörden Insulin und nicht wie die Originalversion den Wirkstoff Semaglutid. Patienten, die nicht an Diabetes leiden, erleiden nach der Einnahme der Fälschung einen Anfall von Hypoglykämie, warnen Kriminalexperten.

Ozempic machte auf die Risiken beim Einsatz gefälschter Arzneimittel aufmerksam [25.10.] und das tschechische Gesundheitsministerium. Personen, die das Medikament nicht auf Rezept erhalten und in einer Apotheke abgegeben haben, müssen das Medikament an die Apotheke zurückgeben.

„Der einzige legale Weg, an dieses Arzneimittel zu gelangen, bei dem der Patient eine Garantie für Echtheit und korrekte Qualität hat, ist die Abgabe in einer Apotheke.“ warnt das Ministerium.

Durch die anderweitige Beschaffung des Arzneimittels in der Apotheke setze sich der Patient gesundheitlichen Risiken aus, die aufgrund der möglicherweise vom Original abweichenden Zusammensetzung schwerwiegend sein können, warnt die Behörde.

„Den Bürgern drohen für die Abgabe einer Fälschung in der Apotheke keine strafrechtlichen oder sonstigen Sanktionen.“ versicherte die Abteilung der Öffentlichkeit.

Ein 31-jähriger Patient erhielt von einem plastischen Chirurgen eine Fälschung

So erging es auch einer 31-jährigen Frau, die laut österreichischen Medien gefälschtes Ozempic eingenommen hatte. Nach der Verabreichung des Arzneimittels traten bei ihm schwerwiegende Nebenwirkungen auf, die einen akuten Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Sein Anwalt sagte, er habe das Medikament von einem Salzburger Schönheitschirurgen erhalten. Die Frau soll leicht übergewichtig sein und keine Behandlung wegen Diabetes erhalten. Er kaufte das Medikament dreimal beim Arzt. Im vierten Fall handelte es sich um eine falsche Version, woraufhin die Frau in ärztliche Obhut genommen wurde.

Der oben eingeklemmte Stift ist das Original, unten die erbeutete Fälschung.

[Foto: Spolkový kriminální úřad Rakouska]

Österreichische Kriminalisten weisen darauf hin, dass gefälschte Ozempic sich vom Original beispielsweise dadurch unterscheiden, dass überfüllte Stifte eine dunklere Farbe haben. In Österreich stammen gefälschte Arzneimittel angeblich von einem einzigen Arzt und stimmen mit dem Etikett auf der Charge überein. Forscher warnen jedoch, dass möglicherweise noch weitere Stifte dieser Charge im Umlauf sind. Damit auch andere Ärzte diese vorrätig haben können.

Doch Österreich ist nicht das einzige Land, das Probleme mit gefälschten Arzneimitteln hat.. Auch Behörden in Deutschland und neuerdings Belgien machen auf Fälschungen aufmerksam. Die belgischen Behörden reagierten sogar auf die hohe Nachfrage nach Ozempic aufgrund seiner schlankmachenden Wirkung, indem sie dessen Verschreibung an Patienten ohne Diabetes verbot. Mit anderen Worten: Es verbot die Ausstrahlung an Menschen, die Gewicht verlieren möchten. Auf diese Weise hoffen die Behörden, eine ausreichende Versorgung von Patienten mit einer schweren Form von Diabetes mit dem Medikament sicherzustellen.

„Dieses Medikament muss für Menschen geschützt werden, die es wirklich brauchen. Ohne dieses Medikament sind diese Patienten echten Gesundheitsrisiken ausgesetzt.“ sagte Montag [23.10.] an den belgischen öffentlich-rechtlichen Sender RTBF, Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke.

Diese Woche werde sich in seiner Abteilung eine Arbeitsgruppe treffen, um Gesetzesänderungen vorzuschlagen, um sicherzustellen, dass das Medikament nur an eine bestimmte Gruppe von Patienten verteilt werde, sagte Vandenbroucke in der Sendung.

Auch in Deutschland wurden Fälschungen von Ozempica entdeckt

Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veröffentlichte letzte Woche einen Bericht über gefälschte Ozempic-Fertigstifte. [Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte [BFArM]. Anschließend warnte auch die Europäische Arzneimittel-Agentur vor gefälschten Medikamenten. [EMA].

„Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Fälschungen zu Patienten gelangt sind. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in Deutschland in der Vertriebskette zu gefälschten Arzneimitteln kommt.“ angegeben in Nachricht Deutsches Institut für Medizin.

Deutsche Behörden entdeckten letzte Woche gefälschtes Ozempic in einem Großhandelsnetz. Sie schließen jedoch nicht aus, dass weitere Fälschungen von ihnen nicht verbreitet werden. Laut BFArM sind die bislang entdeckten Arzneimittelfälschungen auf der Umverpackung nur schwer zu erkennen.

[Foto: Německý lékový institut, BFArM]

Ein gefälschtes Ozempic kann nur durch einen direkten Blick auf den Fertigpen erkannt werden, mit dem das Medikament verabreicht wird. Der obere Stift im Bild rechts ist das Original. Darunter fand er eine Fälschung, die unter demselben Handelsnamen verkauft wurde.

„Wir bitten daher alle Apotheker, bis auf Weiteres die Echtheit aller Primärverpackungen zu prüfen, bevor sie Arzneimittel an Patienten abgeben.“ Die deutsche Arzneimittelbehörde legte Berufung ein.

Außerdem wird darin gewarnt, dass Apotheker keine Ozempic-Behälter ausgeben sollten, die eine Warnung in der Echtheitssoftware des Arzneimittels auslösen oder nicht dem üblichen Erscheinungsbild entsprechen, um die Sicherheit der Patientengesundheit zu gewährleisten.

In der Tschechischen Republik fehlt Ozempic zur Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit

„Diese Medikamente müssen sofort unter Quarantäne gestellt werden. Auch die zuständigen Kontrollbehörden sind unverzüglich zu informieren.“ warnt BFArM.

Der Fall des gefälschten Arzneimittels wird derzeit vom Deutschen Arzneimittelinstitut mit dem Zulassungsinhaber, dem dänischen Unternehmen Novo Nordisk, sowie mit Strafverfolgungsbehörden verhandelt.

–VRN–

Eckehard Steinmann

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