In Tschechien wird bald ein neuer deutscher Botschafter eintreffen. Andreas Künne wird vom Auswärtigen Amt, wo er für die Terrorismusbekämpfung und UN-Fragen zuständig war, nach Prag wechseln. Eine seiner ersten Aufgaben in der Botschaftszentrale im Palais Lobkowicz in Malá Strana wird es sein, den offiziellen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorzubereiten.
Künne wird laut zwei diplomatischen Quellen der Tageszeitung Aktuálně.cz den bisherigen Botschafter Christoph Israng ersetzen, der Prag nach vier Jahren und früher verlassen wird. Deutschland vertreten bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Den Haag. „Die tschechische Seite wurde bereits über seine Ankunft informiert“, bestätigte eine Quelle der tschechischen Diplomatie der Redaktion.
Er ist in Prag noch eine unbekannte Person und hat keine Verbindung zum Land. Als deutscher Berufsdiplomat bekleidete er jedoch bereits mehrere Auslandspositionen: von der Zentrale in Limousine es wurde in der Vergangenheit nach Pretoria, Südafrika, oder Seoul, Südkorea, geschickt. Von 2002 bis 2004 war er stellvertretender Botschafter in Vilnius. Der Historiker mit Abschlüssen der Universitäten Berlin und Hamburg arbeitete zuvor im Bundesverteidigungsministerium oder im Bundeskanzleramt, Mitte der 1990er Jahre noch unter dem Einfluss des Konservativen Helmut Kohl.
In jüngerer Zeit sprach Künne das Thema Terrorismusbekämpfung und das deutsche Vorgehen innerhalb der Vereinten Nationen an. Zukünftiger Botschafter ist ein Befürworter des Multilateralismus, unter der Leitung von Außenminister Heiko Maas, hat Deutschland ein informelles „multilateralistisches Bündnis“ gegründet, in dem Staaten weltweit zu Themen wie Cybersicherheit, Klimaschutz, Bekämpfung von Desinformation, Regulierung tödlicher autonomer Waffensysteme oder Medienfreiheit zusammenarbeiten wollen .
Andreas Künne in einer der öffentlichen Debatten markiert China als „Rivale“ auf der internationalen Bühne, was es der Rhetorik der Europäischen Union in den letzten Jahren näher bringt. Die Bundesregierung hält an dem milderen Begriff „Konkurrent“ fest.
Die deutsche Botschaft äußerte sich nicht zum Botschafteraustausch. Nach den Erkenntnissen der Tageszeitung Aktuálně.cz wird sich Künne jedoch nach der Ankunft in Prag auf einen großen Staatsbesuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vorbereiten. Ein Sprecher seines Amtes bestätigte, dass er Ende August, etwa einen Monat vor der Bundestagswahl, nach Tschechien kommen soll. Die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel wird erstmals seit 16 Jahren nicht mehr für diese kandidieren.
Andreas Künne auf dem Foto links:
Steinmeier hat Tschechien in der Vergangenheit als Außenminister besucht. Als Staatsoberhaupt ist er allerdings nur einmal angereist: Im Herbst 2017 verbrachte er hier nur einen halben Tag. Auf der Prager Burg sprach er damals mit seinem Amtskollegen Miloš Zeman über Verkehrsverbindungen zwischen beiden Ländern, die Migrationskrise und auch zu den Folgen des Brexits.
Ein Jahr später reiste Präsident Zeman nach Berlin, um Steinmeier zu besuchen, aber die Coronavirus-Pandemie erschwerte die Pläne für weitere Reisen. Die Amtszeit des Bundespräsidenten endet im Februar nächsten Jahres und es ist unklar, ob er seine Position verteidigen wird. Daher ist das tschechische Team sehr daran interessiert, Ihre mehrfach verschobene Reise zu organisieren. Das Programm und die Gesprächsthemen zwischen den beiden Staatsmännern werden noch verhandelt.
In absehbarer Zeit werden mehrere Diplomaten aus wichtigen Ländern auf Botschaftsposten in der Tschechischen Republik landen. Darunter sind neben Deutschland auch Vertreter aus Israel, Dänemark und Italien. Mit Ausnahme des letzteren trat er nach vier Jahren zurück.
Danke für das Weißbier mit euch, und für die gute Zusammenarbeit 🇩🇪 🇩🇪 auch in schwierigen Zeiten, @JakubKulhanek.
Danke für den Weichweizen und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, gerade in schwierigen Zeiten, @JakubKulha https://t.co/P8tF3lMiqy
– Christoph Israng (@velvyslanec_SRN) 22. Juli 2021
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