Der russische Gaskonzern Gazprom hat seinen Rückzug aus Deutschland angekündigt und seine Beteiligung an der deutschen Sparte Gazprom Germania beendet. Dies berichtete die Agentur Reuters, wonach nicht klar ist, wie sich das Vorgehen des russischen Energiekonzerns auf die Lieferung von Erdgas aus Russland nach Deutschland auswirken wird. Reuters stellte fest, dass die deutsche Sparte unter anderem Niederlassungen in der Schweiz und in der Tschechischen Republik hat.
Gazprom begründete seine Entscheidung nicht. Die deutsche Niederlassung von Gazprom Germania hat keine Stellungnahme abgegeben. Doch die Abgangsnachricht kommt kurz nachdem das Handelsblatt unter Berufung auf Quellen aus Regierungskreisen schrieb, das Bundeswirtschaftsministerium erwäge die Enteignung und Verstaatlichung der deutschen Sparten der russischen Energiekonzerne Gazprom und Rosneft wegen Bedenken um die Stromversorgung.
Der Geschäftsbereich Gazprom Germania betreibt umfangreiche Gasspeicheranlagen, während der Geschäftsbereich Rosneft Deutschland als Raffineriebetreiber ein wichtiger Akteur auf den Benzin- und Dieselmärkten ist.
Die Sprecherin des Bundesfinanzministeriums lehnte es ab, auf der heutigen Regierungspressekonferenz über eine mögliche Enteignung dieser Unternehmen zu sprechen, und erklärte, sie wolle keine Spekulationen anstellen.
Ab heute verlangt Russland von Kunden auf der Liste der sogenannten „feindlichen Länder“, dass sie russisches Gas in Rubel bezahlen oder riskieren, dass ihre Lieferungen gestoppt werden. Das entsprechende Dekret wurde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnet. Europäische Länder lehnen Überweisungen in Rubel ab und bestehen auf Zahlungen in Euro oder Dollar, wie es in bestehenden Verträgen festgelegt ist.
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