Gepostet am 06.04.2021 08:19
(Foto: 123RF)
Die deutsche Wettbewerbspolizei setzt ihre Offensive gegen die digitalen Giganten fort und kündigt am Freitag eine Untersuchung gegen Googles Nachrichtendienst an, der selektive Inhalte anbietet, die die Behörde daraufhin überprüfen will, ob sie bestimmte Medien diskriminieren.
Das Bundeskartellamt übt die neuen Befugnisse aus, die ihm durch ein kürzlich verabschiedetes deutsches Gesetz gegen die Praktiken von Internetgiganten verliehen wurden, und leitet seit Jahresbeginn umfassende Ermittlungen ein.
In diesem neuen Verfahren will er das Angebot der amerikanischen Suchmaschine Google News Showcase im Detail erkunden: ein im vergangenen Herbst in Deutschland gestarteter Dienst, mit dem man für Partnermedien wie den Spiegel, den Stern oder die Zeit bezahlen kann. Eine Auswahl an Rich Content von Google.
Für News Showcase kauft Google auch kostenpflichtige Artikel von Verlagen, um sie den Lesern kostenlos anzubieten.
„Die Zusammenarbeit mit Google kann für Verlage und andere Informationsanbieter attraktiv sein und Verbrauchern neue oder verbesserte Informationen bieten. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass keine Diskriminierung zwischen den verschiedenen Verlagen stattfindet“, sagte Andreas Munds, Vorsitzender des Bundeskartellamts, in einer Pressemitteilung.
„Die starke Position von Google sollte konkurrierende Angebote von Verlagen oder anderen Anbietern nicht ausschließen“, fügte er hinzu.
Das im vergangenen Januar verabschiedete neue deutsche Kartellgesetz stärkt die Befugnisse der Kartellbehörde zur Bekämpfung wettbewerbswidriger Praktiken großer Digitalkonzerne. So kann das Bundeskartellamt wettbewerbswidrige Praktiken von marktbeherrschenden Unternehmen untersagen.
Seit Januar hat die deutsche Behörde laut Gesetz eine wettbewerbswidrige Untersuchung gegen Google, Facebook und Amazon eingeleitet.
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