Viele Unternehmen spüren zunehmend die Auswirkungen steigender Energiepreise. Laut den neuesten Marktberichten hat die Zahl der Insolvenzen in letzter Zeit deutlich zugenommen, und das Schlimmste ist, dass dies erst der Anfang ist und es noch viele weitere geben wird.
Nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Halle ist die Zahl der Unternehmen, die Insolvenzschutz beantragt haben, im September deutlich gestiegen. Laut dem am Montag veröffentlichten IWH-Pleitetrend stieg sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 34 Prozent auf 762 Fälle. „Die Zahl der Insolvenzfälle wird in den kommenden Monaten weiter deutlich zunehmen“, sagt Institutsexperte Steffen Müller.
Verschlechterung der Lage vieler Unternehmen
Dem Bericht zufolge resultiert diese Situation hauptsächlich aus den schnell steigenden Preisen wichtiger Produktionsfaktoren sowie der sich ständig verschlechternden Wirtschaftslage. Neben den Energiekosten selbst steigen auch die Löhne und Kreditzinsen. Miller fügte hinzu, dass „nach einer langen Zeit sehr niedriger Ausfallraten voraussichtlich im November 2022 wieder das Niveau vor dem Coronavirus erreicht werden wird“.
Für das Gesamtjahr ist nur mit einem Wachstum von 12-14 % zu rechnen, da die Insolvenzindikatoren im ersten Halbjahr weiterhin auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahr schwankten. Infolgedessen wird das Bruttoinlandsprodukt laut IWH-Erklärung im jahr 2024 um 1,4 % sinken (in diesem Jahr um 1,1 % gestiegen). In der Herbstprognose stellten Experten fest, dass „der deutschen Wirtschaft aufgrund der enormen Verteuerung fossiler Brennstoffe eine Rezession bevorsteht“.
Aufgrund rapide steigender Energiekosten wurde in letzter Zeit verstärkt von Politik und Wirtschaft vor einer Pleitewelle gewarnt. Laut Recherchen des BDI-Berufsverbandes ist dies für 58 % der Unternehmen eine große Herausforderung, für 34 % sogar eine Frage des Überlebens. Auch die konjunkturelle Lage in den Branchen bewegt sich laut Branchenverband ZDH auf den Zenit zu. Vorstandsvorsitzender Peter Wallseifer sagte: „Aufgrund der Energiekrise gibt es in unseren Branchen eine Insolvenzwelle“.
Quelle: spiegel.de / Bild: Pixinooo | Depositphotos.com
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