Ein Berufungsgericht in Florenz hat eine Gruppe italienischer und deutscher Manager für den Bahnunfall von Viareggio im Juli 2009 bestraft, bei dem 32 Menschen ums Leben kamen.
Unter den Verurteilten ist der frühere Chef der italienischen Eisenbahn, Mauro Moretti, der zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde, berichtete ANSA heute. Die Verurteilten können noch beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegen.
Rainer Kogelheide, Chef der deutschen Niederlassung des Transportmultis Gatx, erhielt die Höchststrafe von sechs Jahren Haft. Andere Manager und Vertreter des Unternehmens, die für die Instandhaltung zuständig waren, wurden ebenfalls zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Das Unternehmen besaß Kesselwagen, die Flüssiggas transportierten.
Das Zugunglück ereignete sich am späten Nachmittag des 29. Juni 2009. Ein mit Flüssiggas beladener Güterzug ist am Bahnhof der Stadt Viareggio an der toskanischen Küste entgleist. Während des Unfalls zerbarst ein Tank, gefolgt von einem Gasleck, einem Brand und einer verheerenden Explosion. Dabei starben 32 Menschen.
Moretti wurde vom Gericht vom schwersten Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen, weil die Tat nun verjährt ist. Wegen Beteiligung an einem Eisenbahnunglück, Brandstiftung und fahrlässiger Körperverletzung wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das erstinstanzliche Gericht verurteilte ihn zu sieben Jahren Haft. Der ehemalige Bahnchef verteidigte sich vor Gericht unter anderem gegen Vorwürfe, der Bahnnetzverwalter unter seiner Führung habe nur in Hochgeschwindigkeitsstrecken investiert und die Investition und Instandhaltung von Güterzügen vernachlässigt. Die Prioritäten wurden laut Moretti jedoch von der Regierung gesetzt. Morettis Anwältin Ambra Giovene bezeichnete das Urteil als höchst unbefriedigend.
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