„Es kann sinnvoll sein, Deutschlands verbliebene Atomkraftwerke am Leben zu erhalten“, räumte Bundeskanzler Olaf Scholz ein. der vor einem Monat im Bundestag wiederholt hat, dass es unmöglich ist, die Lebensdauer des deutschen Atomkraftwerks zu verlängern. Der Regierungschef erklärte damals, dass das Energiesystem des Landes dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt werde.
Jetzt ändert Scholz seine Meinung. Die Kanzlerin betont, dass Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas nach zusätzlichen Energiequellen suche, um die durch den Wegfall der Erdgaslieferungen aus Russland verursachten Engpässe zu füllen. Der Regierungschef schließt nicht aus, dass die Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland weiter betrieben werden.
Der Business Recorder betont, dass diese Reaktoren wichtig sind, aber ihre Fähigkeit zur Stromerzeugung sollte nicht überschätzt werden. Nach Angaben der World Atomic Energy Association (WNA) betrug die Gesamtleistung deutscher Reaktoren zwischen 1984 und 2010 mehr als 20 GW. Die letzten Reaktoren haben eine Kapazität von bis zu 4 GW und sollen bis zum 31. Dezember abgeschaltet werden. Aber Russlands Invasion in der Ukraine könnte zu einer Änderung der Pläne führen.
Dennoch könne es sinnvoll sein, sie zu behalten, sagte Scholz bei einem Besuch in Mühlheim am Ruhrgebiet, einer Stadt im Westen Deutschlands.
Scholz greift Putin an
Die Bundeskanzlerin macht Russland für die Verzögerung bei der Übergabe der Turbine für die Gaspipeline Baltic North Stream 1 verantwortlich Die Turbine sei in Kanada gewartet worden und könne jederzeit zurücktransportiert werden, sagte Scholz bei einem Besuch im Siemens-Werk, in dem die Turbine lagert.
Der Politiker fügte hinzu, dass die Unfähigkeit von Gazprom, die volle Gasversorgung wiederherzustellen, „politisch motiviert“ sei. Die Turbine könne jederzeit geliefert werden, aber „jemand muss sagen, dass er sie will“.
Scholz merkte an, dass man in Zukunft damit rechnen müsse, „dass es immer irgendwelche Scheingründe geben kann, die dazu führen, dass etwas nicht funktioniert“. Deshalb muss Deutschland auch nach der Lieferung der Turbine darauf vorbereitet sein, dass die Probleme mit der Gasversorgung nicht enden.
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