Lebensqualitäts-Ranking in Deutschland. Welche Stadt ist der beste Ort zum Leben?

Die größten deutschen Städte unterscheiden sich nicht nur in der Sauberkeit der Straßen, den Karrieremöglichkeiten und dem Preisniveau in den Geschäften. Das aktuelle Ranking vergleicht zudem den Ansatz einzelner Städte mit dem Aspekt Ökologie und Vegetation. An der Spitze der Rangliste stand ein eher unerwarteter Gewinner.

In Wolfsburg laufen täglich rund 3.500 Neuwagen vom Band, weshalb die Stadt vor allem als Heimat von Europas größtem Automobilhersteller Volkswagen bekannt ist. Dies wiederum verwundert, was die Stadt Niedersachsen im neuen Ranking, das die Lebensqualität in deutschen Städten zusammenfasst, auf Platz eins erreicht hat.

Wolfsburg mit der höchsten Lebensqualität in Deutschland

Saubere Luft, ein gutes Radwegenetz, viele Neubauten mit nachhaltiger Heizung und die größte Anzahl an Stromtankstellen im ganzen Land – all das macht Wolfsburg laut Ranking der Nachhaltigen Entwicklung zur nachhaltigsten aller deutschen Großstädte 2021, Immobilienportal. Immoscout24 und das Magazin „Wirtschaftswoche“.

Im Auftrag beider Unternehmen hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) die grüne Lebensqualität in 71 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern analysiert. In der Gesamtwertung liegen Erlangen und Ingolstadt hinter Wolfsburg auf den Plätzen zwei und drei. Auch Heidelberg und Ulm sind in den Top 5 vertreten. Am schlimmsten ist das Ruhrgebiet: Gelsenkirchen, Duisburg, Herne und Oberhausen belegen die niedrigsten Plätze des Landes.

Einzelne Kategorien des Nachhaltigkeitsrankings in deutschen Städten

Erfurt hat die beste Luftqualität, wo die niedrigsten Schadstoffwerte gemessen wurden. Entspannen können Sie auch in Salzgitter, Kaiserslautern, Jena und der Region Hannover; diese Städte sind in dieser Kategorie unter den Top 5. Auf der anderen Seite ist die Situation schlecht, inkl. im Ruhrgebiet. Die schlechteste Luft des Landes wird in Städten wie Bottrop, Oberhausen, Gelsenkirchen und Herne gemessen. Zudem liegt Berlin bei der Luftqualitäts-Klassifizierung am unteren Ende. Die Hauptstadt liegt auf Platz 70 von 71.

Auch bei der Zahl der Ladestationen für Elektroautos hält Wolfsburg den Rekord: 65 kommen auf 10.000 Einwohner. Eine solche Konzentration an Lademöglichkeiten soll die Nutzung von Elektroautos im Alltag deutlich erleichtern und zeigt, dass Elektromobilität in der Autostadt nicht nur Zukunftsmusik ist. An zweiter Stelle, aber noch weit dahinter, liegt Ingolstadt, wo auf 100.000 Einwohner 29 solcher Punkte kommen. Am schlimmsten ist es auch im Ruhrgebiet. Die schlechteste elektronische Infrastruktur in ganz Deutschland bieten Ludwigshafen am Rhein, die größte Stadt der Pfalz und Sitz des Chemiekonzerns BASF, sowie das hessische Offenbach am Main.

Was die Infrastrukturmöglichkeiten für Radfahrer angeht, ist die Situation in Karlsruhe besonders gut. Der ADFC-Klimatest für Fahrräder, auf dem das IW-Rating in dieser Kategorie basiert, bewertet das örtliche Radwegenetz und das Sicherheitsgefühl seiner Nutzer als landesweit am höchsten. Der Sitz des Bundesverfassungsgerichts ist damit die Fahrradhauptstadt Deutschlands im Nachhaltigkeitsranking 2021. Auch Münster und das fränkische Erlangen sind dank ihrer zufriedenen Radfahrer unter den Top 3. Die Einwohner von Hagen und Koblenz haben die niedrigsten Bewertungen für die Radverkehrsbedingungen in ihren Städten.

Im Vergleich zu vielen großen und mittelgroßen Städten in Deutschland ist die Bilanz der deutschen Metropolen überwältigend. Keiner hat es in die Top Ten des Nachhaltigkeits-Gesamtrankings geschafft. Auch unter den Top 20 ist nur eine Millionenstadt vertreten: München schaffte es auf Platz 13. Hamburg liegt nur auf Platz 37, knapp nach Frankfurt am Main auf Platz 40 und weiter unten liegt Köln auf Platz 53. Ganz hinter Berlin es rangiert auf Platz 63 von 71. Besonders beeindruckend ist die Luftqualität: Nur im nordrhein-westfälischen Herne ist das Atmen weniger gesund.

Quelle: t-online.de / Foto: depositphotos.com, Autor: telesniuk

Helene Ebner

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