Aktualisieren: 16.09.2022 15:21
Herausgegeben von: 16.09.2022, 11:21
Berlin – Russland versucht, sich in Europa als imperiale Macht zu behaupten, worauf Deutschland und die europäischen Länder reagieren müssen. Das hat Bundeskanzler Olaf Scholz heute in einer Rede auf dem Bundeswehrtag angekündigt. Er betonte, Deutschland werde seinen Verpflichtungen zur Verteidigung der östlichen Mitglieder des Nordatlantischen Bündnisses nachkommen und mehr Geld in die Modernisierung seiner Streitkräfte investieren.
„Ich habe den Russlandkrieg als historischen Wendepunkt bezeichnet, weil er alles übertrifft, was wir seit dem Ende des Kalten Krieges nicht nur in Europa erlebt haben“, sagte Scholz über den russischen Einmarsch in die Ukraine. „Eine schwer bewaffnete Atommacht versucht, die Grenzen in Europa gewaltsam zu verschieben. Wenn Russland erfolgreich ist, wird der Frieden in Europa für lange Zeit vorbei sein“, sagte er.
Nach Ansicht der Kanzlerin ist es nicht mehr möglich, die aktuelle Situation aufrechtzuerhalten, und selbst der spezielle Waffenfonds, den Deutschland nach dem russischen Einmarsch für seine Armee bereitstellte, reiche nicht aus. Die Armee erhielt somit Mittel im Wert von 100 Milliarden Euro (2,5 Milliarden tschechische Kronen) für die Modernisierung. Scholz sagte, Deutschland stecke mehr Geld ins Militär, ganz Europa müsse sich vorbereiten.
„Die NATO wird weiterhin der Garant der Sicherheit auf dem Kontinent sein, aber die europäischen Staaten müssen mehr Verantwortung übernehmen“, sagte Scholz. Ihm zufolge ist Deutschland bereit, die Führung in der europäischen Sicherheit zu übernehmen. Er betonte auch, dass die deutsche Armee jeden Zentimeter des alliierten Territoriums verteidigen werde.
In einem heute mit Reuters veröffentlichten Interview sagte die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, Russland habe in der Ukraine erhebliche menschliche und materielle Verluste erlitten. Außerdem habe die ukrainische Gegenoffensive gezeigt, dass Russlands militärische Reserven geringer seien als erwartet.
„Die Vorstellung, dass die russischen Streitkräfte über buchstäblich unbegrenzte militärische Mittel verfügen, ist nicht wahr“, sagte er. Gleichzeitig warnte er davor, die Lage falsch einzuschätzen. „Russland ist noch lange nicht besiegt und verfügt noch über verschiedene militärische Optionen“, fügte er hinzu.
Wie Scholz versicherte Lambrecht, die Ukraine könne mit mehr deutscher Hilfe rechnen, auch mit militärischer Hilfe. Am Donnerstag kündigte Lambrecht an, Deutschland werde der ukrainischen Armee 50 Dingo-Panzerfahrzeuge und zwei Raketenwerfer mit Munition zur Verfügung stellen.
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