Sie sagen, dass die Vignette die Gefühle der Indianer verletzt hat, der Verlag hat das Kinderbuch über den Cacique zurückgezogen

Der deutsche Verlag Ravensburger kündigte die Rücknahme mehrerer Kinderbücher an, die auf Geschichten über Vinnetou basieren. Er tat dies nach Kritik und Vorwürfen von Rassenstereotypen über die Ureinwohner Nordamerikas und unangemessener Aneignung ihrer Kultur, schreiben deutsche Medien.

Der deutsche Verlag Ravensburger kündigte die Rücknahme mehrerer Kinderbücher an, die auf Geschichten über Vinnetou basieren. Er tat dies nach Kritik und Vorwürfen von Rassenstereotypen über die Ureinwohner Nordamerikas und unangemessener Aneignung ihrer Kultur, schreiben deutsche Medien.

Das Unternehmen, das in Tschechien auch als Produzent von Puzzles und Brettspielen bekannt ist, gab Mitte August die Rücknahme von zwei Kinderbüchern und weiteren Materialien für den Film Der junge Häuptling Winnetou bekannt damals in Deutschland uraufgeführt.

danke für die kritik

„Wir haben viele negative Rückmeldungen zu unserem Buch (Young Chief Vinnetou) erhalten, deshalb haben wir uns entschieden, die Einreichung der Titel einzustellen und sie aus dem Zeitplan zu entfernen“, schrieb der Verlag auf Instagram. „Vielen Dank für Ihre Kritik. Ihre Kommentare haben uns deutlich gemacht, dass wir mit diesen Titeln mit Vinnetou die Gefühle anderer verletzen“, schrieb das Unternehmen zusammen mit der Entschuldigung.

Deutsche Medien stellen fest, dass zwar viele Menschen den unangemessenen Umgang mit der Kultur der amerikanischen Ureinwohner kritisierten, der Instagram-Post aber andererseits Widerstand aus dem gegnerischen Lager entfachte, wonach die Entfernung der Bücher einer Zensur gleichkomme.

Das Buch aufgrund von Kritik zurückzuziehen, ist nicht der richtige Schritt, findet Andreas Brenne, Experte für Karl May, den deutschen Schriftsteller und Autor der originalen Vinnetou-Geschichten. Laut einem vom SWR befragten Experten sind die zurückgerufenen Bücher harmlos, weil sie deutlich darauf hinweisen, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt und nicht um eine genaue Darstellung der amerikanischen Ureinwohner. Brenne verteidigte May auch gegen Vorwürfe des Kolonialismus und des Rassismus; die ursprünglichen Romane über Vinnetou vom Ende des 19. Jahrhunderts arbeiten dagegen seiner Meinung nach mit dem Motiv des Völkermords an den Ureinwohnern als zentralem Motiv.

Ein kitschiges Throwback-Spiel

Ein Teil der Jury des deutschen Filmbüros FBW, die den Film über den jungen Vinnetou bewertet hat, teilt diese Einschätzung jedoch nicht. Der Film sei „ein kitschiges, rückschrittliches Spiel, das nichts mit der Realität zu tun hat“, so die Juroren.

„Mayos literarisches Idyll einer Heimat für die indigenen Völker Nordamerikas ist eine Lüge, die den Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern völlig ignoriert“, heißt es in der auf der Website des Büros veröffentlichten Einschätzung. Doch die meisten Gutachter sagen May ein gutes Gewissen, berichtet der SWR.

Die Idee von Vinnetou, dem legendären Häuptling der Apachen, und seinem Freund Old Shatterhand wurde im Kopf des deutschen Schriftstellers Karl May geboren. Auch die Abenteuergeschichten über die Besiedlung im Wilden Westen und die Kämpfe der einheimischen Stämme mit den weißen Siedlern erfreuten sich bei tschechischen Lesern großer Beliebtheit, obwohl May selbst Amerika nie besucht hatte. Filme, die auf den Büchern basieren, wurden in den 1960er Jahren mit dem amerikanischen Schauspieler Lex Barker in der Rolle des Old Shatterhand und dem Franzosen Pierre Brice als Vinnetou gedreht.

Eckehard Steinmann

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