Ukraine bittet Deutschland um moderne Leopard-Panzer, Berlin weigert sich bisher — ČT24 — Tschechisches Fernsehen

Wladimir Klitschko nahm diese Woche im Schloss Sanssouci in Potsdam den Preis für Tapferkeit und die Verteidigung von Freiheit und Unabhängigkeit im Namen der ukrainischen Nation entgegen. Aber der ehemalige Schwergewichts-Boxchampion kam mit Bedenken und einer dringenden Herausforderung.

„Wenn die Ukraine fällt und nicht die Unterstützung bekommt, die wir brauchen, dann wirst du es auch. Das sind keine großen Worte. Das sind Fakten, die später wahr werden können“, sagte der ehemalige Boxer.

Deutschland schickt schwere Waffen in die Ukraine. Haubitze 2000, Gepard-Flugabwehrsysteme, MARS-Salvenraketenwerfer. Aber auch die Ukraine möchte, dass sich moderne Kampfpanzer vom Typ Leopard einen Vorteil auf dem Schlachtfeld verschaffen. Aber die Bundesregierung beabsichtigt noch nicht, sie zu schicken.

„Wir respektieren die Position, die die Bundesregierung von Anfang an eingenommen hat und auch in Zukunft vertreten wird, nämlich dass Deutschland nicht allein und allein handeln wird“, antwortete Bundeskanzler Olaf Scholz.

Kein NATO-Mitgliedsland hat bisher Panzer aus dem Arsenal des Bündnisses an die Ukraine geliefert. Und Berlin will nicht der Erste sein. Zudem befürchtet Bundeskanzler Scholz, dass Russland die Lieferung moderner Panzer als direkte Kriegsbeteiligung wahrnehmen könnte.

Wir sollten Panzer schicken, sagt die Opposition

Die CDU, die stärkste Oppositionspartei, würde die Leoparden in die Ukraine schicken. Und ebenso einflussreiche Mitglieder der Koalitionsparteien. „Deutschland sollte seiner Rolle gerecht werden und die Ukraine mit Panzern unterstützen“, sagt die Vorsitzende des parlamentarischen Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermannová (FDP).

Der Grünen-Abgeordnete Anton Hofreiter sagte, Deutschland habe keine Wahl. „Die Ukraine muss moderne westliche Kampfpanzer erhalten. Ich denke, wir sollten die Leoparden so schnell wie möglich schicken. Das wird verhindern, dass ukrainische Soldaten unnötig sterben“, sagte er.

Deutschland wird die Ukraine auch künftig finanziell und auch mit Waffen unterstützen. Das hat auch Bundeskanzler Scholz in Potsdam immer wieder zugesagt. Es konnte die Bedenken von Wladimir Klitschko jedoch nicht vollständig zerstreuen.

Eckehard Steinmann

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