Weitere Explosionen hätten dazu beigetragen, die Flammen weiter auszubreiten, und den Feuerwehrleuten die Arbeit erschwert, die stundenlang warten mussten, bevor mit den Versuchen begonnen werden konnte, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Obwohl die Möglichkeit besteht, dass das Feuer von kleinen Bränden ausgegangen ist, sagten Anwohner der Gegend und Mitglieder der Rettungsdienste, sie hätten laute Detonationen gehört.
Nach Angaben der örtlichen Polizei werden mindestens 25 Tonnen Munition und 20 große unbewaffnete Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg am Explosionsort gelagert.
Es sei bekannt, dass mindestens ein pyrotechnischer Behälter und eine große Bombe zu dem Brand beigetragen hätten, sagte er. Alle großen Bomben auf dem Gelände haben keine Zünder. Allerdings ist das darin enthaltene TNT bei 120 Grad brennbar.
Die Ausbrüche breiteten sich unkontrolliert auf einer Fläche von rund 1,5 Hektar oder 15.000 Quadratmetern aus, was fast zwei Fußballfeldern entspricht. Der Grunewald umfasst mehr als 3.000 Hektar und ist eine der größten Grünflächen Berlins, mit einem Gebiet, das im äußersten Westen der Stadt beginnt und sich bis ins nahe Potsdam erstreckt.
Laut Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein finden Löschversuche vor allem an zwei Stellen im Wald statt. Ein Bundeswehr-Roboter, ein Polizeihubschrauber und eine Bildaufnahmedrohne werden zur ständigen Lagebeurteilung eingesetzt.
Löschhubschrauber stehen in Berlin nach Angaben des Sprechers derzeit jedoch nicht zur Verfügung, da sie zur Bekämpfung eines Brandes in einem sächsischen Gebirgszug eingesetzt wurden.
Durch die Explosionen wurden Trümmer in die Luft geschleudert, was die Situation noch gefährlicher machte und den Feuerwehrleuten den Beginn ihrer Arbeit erschwerte, die sich den Flammen nur aus einer Entfernung von einem Kilometer nähern konnten.
„Die Situation ist gefährlich“, sagte Kirstein gegenüber Reportern und forderte die Bewohner auf, sich von den Wäldern fernzuhalten.
Zumindest bisher sind die in der Nähe von Grunewald gelegenen Häuser und Wohngebäude nicht durch Feuer bedroht. Doch Feuerwehrleute warnen, dass sich das Feuer wegen Trockenheit und Hitze in der deutschen Hauptstadt noch ausbreiten könnte: Am Donnerstag werden Temperaturen über 35°C erwartet.
„Der Wald ist trocken“, beklagte lapidar der Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Jan Thomsen.
Die Brandursache wird noch untersucht.
Die Brandstelle wird seit den 1950er Jahren zur Lagerung von Munition und Waffen, die von der Berliner Polizei beschlagnahmt wurden, sowie für kontrollierte Sprengungen alter Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg genutzt. Daher seien die wahren Ursachen des Vorfalls noch nicht untersucht worden, da unklar sei, wie sich das Feuer ausbreitete, sagte ein Polizeisprecher.
Sicher ist, dass Anwohner der Region berichteten, dass sie meilenweit entfernte Unfälle hörten.
Auf die Frage nach der Notwendigkeit, mitten in einem Wald eine kontrollierte Sprengstelle zu unterhalten, sagte Thomsen, dass „Sicherheitsfragen“ angegangen werden, „wenn die Ursache des Feuers geklärt ist“.
Betroffene Verkehrsmittel
Die Deutsche Bahn, das Unternehmen, das den Schienenverkehr in Deutschland bundesweit betreibt, sagte, das Feuer habe sowohl den Nah- als auch den Fernverkehr direkt betroffen.
Teile der nahe gelegenen Straßen und Autobahnen sind nach Angaben der örtlichen Verkehrsbehörden in beide Richtungen gesperrt. Und so können sie mindestens bis diesen Donnerstag bleiben.
Am Nachmittag kehrte die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), umgehend aus ihrem Urlaub zurück, um die Lage und die Arbeit der Feuerwehr der deutschen Hauptstadt zu verfolgen.
gb (dpa, epd, AFP, Reuters, ots)
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