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Dies sind Szenen, die Tschechien kürzlich in Südmähren gesehen hat. Zerstörte Häuser, zerstörte Infrastruktur. Der Stein blieb nicht im Stein. Doch statt eines Tornados wurde das rheinische Dorf von einer plötzlichen und heftigen Überschwemmung durch heftige Regenfälle verwüstet.
Verursacht wurden sie durch Druck unter Bernd, der sich nicht bewegte und vor allem über der Eifel in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auslief. Auch in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden verursachten die Überschwemmungen Schäden.
Die Stadt Schuld, übersetzt Vina, wurde zum Symbol der Tragödie in Rheinland-Pfalz. Die 700-Einwohner-Stadt liegt in einer engen Schlucht der Ahr, die ähnlich wie die Moldau um das Zentrum von Český Krumlov fließt. Schuld ist umgeben von den sanften Hügeln des malerischen Eifeler Hochlandes. Seine bergige Landschaft erinnert an das Böhmische Mittelgebirge, den Böhmerwald oder die Umgebung von Křivoklát.
Etwa 100 Kilometer vor dem Ziel ändert sich das Wetter auf dem Weg. Sonnig und 26 Grad sind 17 gleichzeitig, feucht und neblig. Die Weinberge rund um Rhein und Mosel wurden durch Wälder und weiße Fachwerkhäuser in gepflegten Dörfern ersetzt. Wir erreichten problemlos die Stadt Adenau, die das örtliche Verwaltungszentrum ist. Nur hier und da bemerkten wir die beschädigten Ufer von lokalen Bächen und Straßenschlamm. Das Leben hier verläuft, mit Ausnahme des Vorbeifahrens von Kolonnen von Polizisten und Feuerwehrautos, ganz normal.
Ort der Vernichtung: Schuld
Doch etwa zehn Kilometer entfernt, in der Schlucht der Ahr, sieht die Situation dramatisch anders aus. Die Hauptstraße zur Stadt Schuld ist unpassierbar, einige Teile davon wurden vom Wasser übernommen. Der Umweg durch die Hügel wird von einer Polizeipatrouille bewacht, die nur Retter, Armee, Ausrüstung und Journalisten den Ort betreten lässt.
Gleich hinter dem Parkplatz mit Feuerwehrautos und Krankenwagen, als Sie Schuld erreichen, öffnet sich der Blick, wo die Flutwelle weggespült wurde. Für beschädigte Brücken, abgebrochene Hausfundamente und typische abgerissene Fachwerkbauten. Es gibt weder Wasser noch Strom. Aber dank Militärsendern ist das Mobilfunksignal bereits da.
Bundeswehrpanzer und hundert Putzfrauen
In der Nacht zum Freitag arbeiten hier etwa hundert Menschen, um den Schaden zu beheben. „Im Moment stellen wir die zerstörte Infrastruktur wieder her: Brücken und gesperrte Straßen. Die Bundeswehr kommt mit einem Panzer an, um die Hauptstraßen freizugeben. Er ist da unten“, zeigt Andreas Solheid, Sprecher der beteiligten Feuerwehren. Wir sind oben in der Kirche, die zu einem Zentrum für die Organisation von Rettungseinsätzen geworden ist. Ein Sanitäter neben uns zündet eine Kerze an.
Ziel der Operation zwei Tage nach dem Sturm ist nicht mehr die Rettung der Menschen, sondern die Wiederherstellung der Hauptverkehrsstraßen und der Begehbarkeit der Stadt. Trotz der ursprünglichen Meldungen von mindestens 70 Vermissten können sich die Einheimischen endlich ausruhen: Bei all dem Pech, das sie ihres Hauses und Eigentums beraubt hat, hatten sie in der Stadt Glück. Alle wurden gerettet, niemand starb in der Flut und niemand wird vermisst. Es gab nur wenige und meist leichte Verletzte.
„In dieser Stadt fehlt niemand, es gibt keine Opfer. Es ist ein Wunder. Wir sind froh, dass es so war“, sagt Solheid. Der Rest der Region hatte nicht so viel Glück, es gibt mehr als hundert Opfer von Überschwemmungen und immer mehr.
Aber von Schulds sechs Häusern war nichts zu sehen. Weitere 40 bis 50 Gebäude werden stark beschädigt, mindestens vier weitere sind einsturzgefährdet. „Wir müssen mit Lastwagen dorthin, also müssen wir wieder in die Spur kommen. Wir müssen die Überreste entfernen und es wird wahrscheinlich auch nötig sein, einige Gebäude abzureißen“, erklärt die Feuerwehr.
Ultraschnelle Flut
Anwohner wurden mehrfach vor den Überschwemmungen gewarnt, Behörden und Meteorologen warnten, dass bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen könnten. „Aber diese Flut kam so schnell, dass sie Menschen in ihren Häusern eingeschlossen hat“, sagt Feuerwehrmann Solheid. Das Wasser stieg nicht allmählich an, sondern stürzte wie eine Sturzflut. Rettungsteams retteten etwa 50 Menschen aus den Häusern, die in den ersten Stockwerken der Häuser oder auf den Balkonen vom Wasser eingeschlossen waren. Sie benutzten Leitern, Boote, aber auch Taucher.
„Ja, wir wussten, dass die Flut kommen würde, aber sie war so schnell, dass es unmöglich war“, sagt Nora, Mitte Dreißig. Stattdessen zeigt es auf Höhe des ersten Stocks an, wie stark das Wasser angestiegen ist. Er ist einer von denen, die bereits an den Ort zurückgekehrt sind und begonnen haben, die Häuser zu putzen und zu reinigen. Er und seine Familie tragen Sachen aus dem Haus am Ufer der Ahr, daneben steht der Torso einer alten Steinbrücke. „Alles drinnen ist zerstört, wir reinigen alles. Aber wir werden sehen, ob wir das Haus renovieren können“, sagt Nora, die wieder an die Arbeit geht.
Der Bürgermeister schätzte, dass der Flussspiegel um sechs bis acht Meter angestiegen war. Normalerweise ist die Ahr ein ruhiger Fluss. „Das ist unglaublich“, ergänzt ein Feuerwehrsprecher. Auch Menschen aus den umliegenden Dörfern halfen bei den Rettungsarbeiten mit und importierten ihre Ausrüstung. Dabei halfen nicht nur die Feuerwehrleute, sondern die ganze lokale Gesellschaft kam zusammen, erklärt Andreas Solheid. Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten, schlafen jetzt in Hotels und Pensionen und bieten Hilfe an.
Wie nach dem Tornado in Mähren, hier und im Rheinland muss die überall in Deutschland aufgekommene Solidaritätswelle zahm werden. Viele freiwillige Helfer helfen bei der Trümmerbeseitigung. „Die Solidarität ist enorm. Im Moment brauchen wir aber noch mehr schweres Gerät, dann hilft jede Hand“, so Solheid abschließend. Starke Regenfälle sind hier in den nächsten Tagen zum Glück nicht mehr zu erwarten.
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