Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will die Werbung für zucker-, fett- und salzreiche Lebensmittel auf Kinder beschränken. Sie solle ihrem Vorschlag zufolge nicht in Sendungen von Kinderradios und Fernsehsendern oder auf Internetplattformen wie YouTube auftreten, schreibt das Portal Zeit Online.
Werbung für als schädlich geltende Lebensmittel darf dort nur von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr ausgestrahlt werden. „Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder gesünder aufwachsen können“, sagte der Grünen-Politiker Özdemir. Er betonte, er wolle kein pauschales Werbeverbot für Lebensmittel wie Süßigkeiten oder salzige Snacks einführen, er wolle nur die an Kinder gerichtete Werbung einschränken. Nach seinem Vorschlag sollte es nicht einmal in Kinderzeitschriften oder auf Plakaten in der Nähe von Schulen oder Schwimmbädern erscheinen. Sie möchten den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgen, wenn Sie bestimmen, was ein ungesundes Lebensmittel ist.
Zeit Online erinnert daran, dass sich die aktuelle deutsche Regierungskoalition bereits in ihrem Koalitionsvertrag dazu verpflichtet hat, die Werbung für zucker-, salz- und fettreiche Lebensmittel an Kinder zu beschränken.
Özdemirs Vorschlag wird von Kinderärzten, der Verbraucherzentrale Bundesverband oder der Deutschen Gesellschaft für Obesitologie unterstützt, die daran erinnert, dass Fettleibigkeit bei Kindern ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem ist und dass unangemessene Lebensmittelwerbung einer der Faktoren ist, die dazu beitragen.
Özdemirs Pläne gefallen weder der liberalen FDP, die neben Grünen und Sozialdemokraten regiert, noch der oppositionellen CDU. Laut Steffen Bilger von der CDU ebnet Özdemir „den Weg für Dirigismus, Bürokratie und staatliche Bevormundung“. Auch die Präsidentin der Sozialdemokraten, Saskia Eskenová, hat Zweifel. Sie sagt, dass Werbung nicht über die gesundheitlichen Auswirkungen der beworbenen Produkte irreführen sollte, aber ihrer Meinung nach sollten vor allem Eltern Kinder vor ungesunden Lebensmitteln schützen.
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