Der letzte Reaktor Deutschlands soll kurz vor Mitternacht abgeschaltet werden. Um welchen der drei verbliebenen Reaktoren, Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg, es sich handelt, ist noch unklar.
Während in den letzten Tagen in Deutschland noch die politische Debatte über das Ende der Atomkraft lief, hatten sich die Betreiber von Kernkraftwerken schon lange auf diesen Tag vorbereitet und die Leistung der Reaktoren schrittweise reduziert.
Ursprünglich sollten die letzten Atomkraftwerke in Deutschland Ende letzten Jahres abgeschaltet werden, doch aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine und der darauffolgenden Energiekrise beschloss die Bundesregierung, drei Kraftwerke den Winter über am Laufen zu halten. Nach geltendem Recht müssen sie heute dauerhaft abgeschaltet werden. Deutschland will in den nächsten Jahren ausschließlich auf erneuerbare und ökologische Energiequellen umsteigen.
Laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) müssen sich die Deutschen für die nächsten 30.000 Generationen mit den Folgen der Atomstromproduktion auseinandersetzen. Kernreaktoren werden schrittweise abgeschaltet, dies könnte in den nächsten 15 Jahren geschehen. Ein Problem bleibt weiterhin radioaktiver Abfall, für den Deutschland noch immer nach einem Endlager sucht.
Die Wirtschaftsgewerkschaften hatten in den letzten Tagen Vorbehalte gegen die Abschaltung der Reaktoren geäußert. Umfragen zufolge wäre sogar die Mehrheit der Bevölkerung mit einem längeren Betrieb der Atomkraftwerke einverstanden. Auch die Opposition und die regierenden Liberalen (FDP) forderten eine längere Frist für die endgültige Abschaltung der Kernkraftwerke und schlugen zwei Jahre vor. Der sozialdemokratische (SPD) Kanzler Olaf Scholz lehnte dies ab.
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