Außenminister und Innenminister kündigen keine Teilnahme an Olympia an, bis Bundeskanzler Scholz die offizielle Ankündigung vermeidet
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Frage, ob Deutschland sich dem von den USA angekündigten diplomatischen Boykott der Winterspiele in China anschließt, immer wieder ausgewichen. Das erste Mal, als er sich verantworten musste, versteckte er sich zwei Tage vor seiner Ernennung, wo er dies aufgrund seiner nationalen Pflichten nicht tun musste. Am 10. Dezember, bei seinem ersten Besuch als Außenminister in Paris, beantwortete er ausweichend dieselbe Frage, während Präsident Emmanuel Macron die Wirksamkeit des Boykotts in Frage stellte.
Es sprachen zwei Scholz-Minister: der Außenminister und der Innenminister. „Ich bin ein großer Sportfan. Aber ich werde definitiv nicht zu diesen Spielen gehen“, sagte Annalen Berbock, Chefin der deutschen Diplomatie und Chefin der Grünen, ehemalige Profiturnerin und mit drei nationalen Bronzemedaillen auf einem Trampolin.
Die Innenministerin Nancy Fesere, zu der auch der Sport gehört, wird den Spielen nicht beiwohnen. Die Pandemiesituation verhindere diese Bewegung, erklärte ein Ministeriumssprecher.
Die Entscheidung von Herrn Burbock erfolgt in seiner persönlichen Eigenschaft und wirft keine größeren protokollarischen Probleme auf, da er nicht verpflichtet ist, Deutschland bei solchen Veranstaltungen zu vertreten. Feser soll nach China gehen, um ihn und seinen Mitstreiter Scholz zu vertreten. Oder, falls erforderlich, an den Außenminister delegieren.
Da die USA einen Boykott aufgrund der Menschenrechtslage in China angekündigt haben, wird nach Angaben ihres wichtigsten transatlantischen Verbündeten eine Stellungnahme der Bundesregierung erwartet. Burbock, die erste Auswärtige Amtsinhaberin in Deutschland, hat bereits eine gewisse Ungeduld gezeigt, ihren Akzent zu setzen. Vor allem für China und Russland. Bei seinem Amtsantritt wollte er im Bereich der Menschenrechte deutlichere Akzente setzen als die früheren Führer von Angela Merkel, die sowohl „Brücken des Dialogs“ als auch Verfechter wirtschaftlicher Interessen waren.
Achse mit den USA
Schon dort wurde Burbock von der Scholzer SPD daran erinnert, dass es nicht an ihr liege, die deutsche Außenpolitik zu skizzieren. Es ist Sache des Kanzlers, nicht seines Diplomatiechefs.
Deutschlands Position wird erst klar sein, wenn Scholz das Thema vermeidet: Gesundheit auf der transatlantischen Achse ist eine der traditionellen außenpolitischen Prioritäten Deutschlands. Nicht nur jetzt, wo Joe Biden in der Präsidentschaft sitzt, sondern auch in schwierigen Zeiten, etwa als Donald Trump das Weiße Haus besetzte und es an Merkel lag, die groben, formalen und materiellen oder wirtschaftlichen Interessen zu glätten.
Aber die deutsch-französische Achse ist noch stärker. Berlin kann mit anderen europäischen Partnern einen diplomatischen Boykott spielen. Sholc wird es jedoch schwer haben, sich anzuschließen, während Macron die „Effektivität“ des Boykotts in Frage stellt.
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