Aufständische der Wirtschaftsorthodoxie in Deutschland

Von Cécile Boutelet

Gepostet am 19. September 2021 um 16:00.

Das Soho House in Berlin ist einer der schönsten Orte, die die deutsche Hauptstadt so spannend machen. Ein Ort, an dem die Geschichte, wie auf mittelalterlichen Pergamenten, aufeinanderfolgende Spuren hinterlässt, die sich überschneiden und nie ganz verschwinden. Dieses elegante Gebäude in der Torstraße 1 war ein 1933 von den Nazis beschlagnahmtes jüdisches Kaufhaus für die Jugend Hitlers, das später während der Demokratischen Republik (DDR)-Zentrale in eine Einparteien-SED (Vereinigte Sozialistische Partei) umgewandelt wurde. Heute ist es ein beliebtes Hotel und Privatclub im Berliner Technologieviertel.

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Christian Miele, 34, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Start-ups, sitzt an einem Tisch im siebten Stock des Soho House. Er ist auch eine Art Palimpsest der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Hinter seinem langen, perfekt gestutzten Bart und dem „Techniker“-Look entstammt er einer der traditionsreichsten Unternehmerfamilien Deutschlands: dem Miele-Clan, der den gleichnamigen Hausgerätehersteller seit fünf Generationen führt. , mit 100 % Familienkapital. „Das Unternehmen wurde von meinem Urgroßvater Kārlis Miele gegründet, heute wird es von meinem Onkel geleitet, sagt Christian Miele. Ich bin nicht sein Erbe, aber wir reden oft miteinander. „

„Entdecke den Geist der Risikobereitschaft neu“

Deshalb hat Christian nicht den Weg der High-End-Waschmaschinen oder gar den Weg des Familienkapitalismus gewählt. Er begann seine Karriere bei Rocket Internet bei Oliver Samver, einem der Sponsoren des Berliner Startup-Ökosystems. Christian ist jetzt Partner des internationalen Venture Capital Fonds Headline.

„Ein Familienunternehmen mit langer Geschichte will das Erreichte bewahren, vor allem wollen wir nichts kaputt machen, wir neigen dazu, den Gründungsgeist des Anfangs zu verlieren. Diesen risikofreudigen Geist wollte ich wiederentdecken.“ fährt Christian Miele fort. Im Juli sorgte er im Linkedin-Netzwerk für Furore und schrieb nach seinem Besuch bei Elisa: „Was mich erstaunt, ist Emanuel Macron: Er hat große Ambitionen und Visionen für Europa. Angela Merkel, vor der ich großen Respekt habe, hat dieses Thema noch nie so enthusiastisch behandelt. „ Der Kommentar ist hart: Christian Miele ist eine der Hauptfiguren der Wirtschaftsdebatte in Deutschland, viel bekannter als sein Onkel, der Vorstandsvorsitzende von Miele.

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Baldric Schreiber

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