Nach Angaben von Forschern im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland wurden seit der Nachkriegszeit bis zu 9.355 Minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs. Dem in Hannover vorgelegten Bericht zufolge sind 2.225 Fälle sexueller Gewalt mit 1.259 Tätern offiziell dokumentiert. Forscher glauben jedoch, dass diese Zahl nur die Spitze des Eisbergs darstellt, da nicht alle Aufzeichnungen untersucht wurden. Laut Experte Harald Dresing könnte die tatsächliche Zahl der Opfer bis zu viermal höher sein, während die Zahl der potenziellen Täter bis zu 3.500 erreichen könnte.
Der mehr als 800-seitige Bericht, der von der Evangelischen Kirche in Deutschland in Auftrag gegeben wurde, führte zu einer öffentlichen Entschuldigung der Hamburger Bischöfin Kirsten Förs, die versprach, im Anschluss an die Studie konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Im Vergleich zur katholischen Kirche stehe die evangelische Kirche in Deutschland wegen ihrer mangelnden Wirksamkeit bei der Aufklärung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Kritik, sagt Harald Dresing.
Im Jahr 2018 ergab eine wissenschaftliche Umfrage, dass zwischen 1946 und 2014 in der deutschen katholischen Kirche 3.677 Kinder von Geistlichen sexuell missbraucht wurden. Wie bei der evangelischen Kirche dürfte die tatsächliche Zahl der Opfer höher sein als dokumentiert.
„Kaffeefanatiker. Professioneller Reiseliebhaber. Subtil charmanter Entdecker. Zombie-Nerd. Böser Schöpfer. Begeisterter Musikliebhaber.“