Die deutschen Konservativen schlagen vor, Grenzkontrollen zu Tschechien einzuführen

Aktualisieren: 10.11.2022 12:44 Uhr
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Berlin – Die Bundestagsfraktion der CDU/CSU, größte Oppositionskraft im Bundestag, schlägt wegen der komplexen Migrationssituation die Einführung von Grenzkontrollen zu Tschechien vor. So heißt es laut dpa in dem Vorschlag, den die Fraktion heute intern diskutiert hat. Der Vorschlag beinhaltet auch die Forderung, dass Deutschland seine spezielle Migrationspolitik beendet und sich von allen Plänen zurückzieht, die die sogenannte illegale Migration fördern könnten. Auf einer abendlichen Pressekonferenz sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeserová, Berlin werde die dauerhaften Grenzkontrollen zur Tschechischen Republik noch nicht wieder einführen.

Nach einem Treffen mit den Regionen zur Migrationssituation in Deutschland sagte Faeser, dass die Zahl der Asylanträge und illegalen Einreisen nach Deutschland stark zunehme und daher Handlungsbedarf bestehe. „Wir werden unsere Kontrollen an der Grenze zu Österreich nach November um weitere sechs Monate verlängern. Diese Kontrollen sind notwendig, um eine illegale Einreise zu verhindern. Die Bundespolizei führt verstärkte Stichprobenkontrollen im Bereich der Grenze zu Tschechien durch. “, sagte er. der Minister. Er fügte hinzu, dass er in engem Kontakt mit Kollegen in Prag und Wien stehe.

Anfang September forderte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Heiko Teggatz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf, die Grenze zu Tschechien wieder dauerhaft zu kontrollieren. Teggatz sagte damals gegenüber ČTK, dass dies im Grunde die einzige Möglichkeit sei, die sich verschlechternde Einwanderungssituation umzukehren.

Tschechien ist inzwischen zu einem Land geworden, in dem Migranten auf der Balkanroute ohne Papiere nach Deutschland strömen. Daher erneuerte Prag auch vorübergehende Kontrollen an der Grenze zur Slowakei.

Die Balkan-Migrationsroute führt hauptsächlich über Österreich nach Deutschland. Aufgrund häufigerer Kontrollen an den österreichisch-deutschen und österreichisch-ungarischen Grenzen versuchen Migranten jedoch, über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland zu gelangen. Daher führte die Tschechische Republik vorübergehend wieder dauerhafte Kontrollen an der tschechisch-slowakischen Grenze ein.

Derzeit will die Bundesregierung die Kontrollen an der Grenze zu Tschechien nicht wieder aufnehmen, deshalb setzt Bayern seit Freitag vergangener Woche auf ein eigenes Verfahren. Dadurch wurden stichprobenartige Kontrollen an der Grenze zu Tschechien und Österreich verstärkt.

Die CDU/CSU kritisiert die deutsche Migrationspolitik im Vergleich zu anderen Ländern der Europäischen Union als Sonderweg zu gastfreundlich und offen. Die Anfänge dieses Ansatzes gehen auf das Jahr 2015 zurück, als die damalige konservative Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Höhepunkt der syrischen Migrationskrise die Grenzen für Flüchtlinge öffnete. Aus diesem Grund erhielt er jetzt zufällig den renommierten Nansen-Preis des Büros des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR).

Die konservative Union will nun nach der Regierung des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz unter anderem Fortschritte bei der Rückführung abgewiesener Migranten. Sie fordert auch, dass Berlin den Druck auf Länder erhöht, die mit ihrer Politik die illegale Einreise von Einwanderern nach Europa und insbesondere nach Deutschland unterstützen. Als Beispiel für ein solches Land nennen die Konservativen Serbien.

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Eckehard Steinmann

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