Europäische Betreiber wollen Geld von Netflix und Co.

Anfang Oktober war viel über den koreanischen Internetanbieter SK Broadband die Rede, der Netflix wegen übermäßiger Nutzung seiner Anschlüsse verklagt und Schadensersatz verlangt. Diesen Weg gehen nun auch europäische Unternehmen.

Netflix, Facebook und Google sollen für die Infrastruktur zahlen

Die Entwicklung der weltgrößten Technologiekonzerne wie Google, Amazon, Microsoft, Facebook oder Netflix hängt maßgeblich vom Internetzugang ab. Amerikanische Giganten senden ihren Kunden täglich Petabyte an Daten über die Verbindungen, für die diese Kunden bezahlen. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Betreiber nicht genug haben. Wie berichtet ReutersDie 13 größten europäischen Telekommunikationsanbieter werden verlangen, dass die amerikanischen Giganten zumindest einen Teil der ihnen entstehenden Infrastrukturinvestitionskosten tragen. Zu diesen Unternehmen gehören die Deutsche Telekom in Deutschland, Vodafone in Großbritannien, French Orange und Spanish Telefonice sowie eine Reihe kleinerer Betreiber in Österreich, Schweden, Portugal und Norwegen.

Demnach beliefen sich die jährlichen Kosten für den Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur in Europa im vergangenen Jahr auf mehr als 52 Milliarden Euro und investierten vor allem in die steigende Nachfrage der Kunden. Der Hauptvorteil für die Internetriesen besteht jedoch darin, dass sie zu den Kosten des Netzausbaus beitragen sollen. Niemand hat bestimmte Unternehmen namentlich genannt, aber wir alle können uns vorstellen, wie viel Daten von Streaming-Diensten wie Netflix oder YouTube sowie sozialen Netzwerken wie Facebook übertragen werden. Vorerst haben wir es jedoch nicht mit einer Klage wie im Fall des koreanischen Betreibers zu tun, sondern mit einem offenen Brief an die EU-Institutionen, von denen in diesem Fall eine Reaktion erwartet wird.

Interessanterweise ist dies nicht die einzige Forderung von Telekommunikationsanbietern. Außerdem beklagen sie, dass einige Länder den großen Wettbewerbsvorteil nutzen und Milliarden Euro für den Zugang zu neuen Mobilfunkfrequenzen verlangen. Im Zeitalter von 5G sind die Betreiber gezwungen, diese Frequenzen gegen riesige Summen zu kaufen, die sie auf irgendeine Weise an ihre Kunden weitergeben müssen. Sie begrenzt auch die verfügbaren Beträge für Infrastrukturinvestitionen. Es wird erwartet, dass die Europäische Kommission in Kürze auf diese Anfragen reagiert, aber zu diesem Zeitpunkt sind keine weiteren Details verfügbar.

Roswitha Pohl

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