Geschwindigkeitsrausch: Sandyacht auf Borkum

DDer Hut ist neben dem Schleier eines dieser Dinge. Als wir uns auf den Küstenführerschein vorbereiteten, standen wir einmal während eines Sturms im tiefen Wasser zwischen Helgoland und Sylt, um ein gerissenes Segel zu retten. An der Adria schaukelten wir tagelang in sengender Hitze, und rund um die Kykladen packte uns die Meltemis mit solcher Wucht, dass wir, statt fröhlich in Badeanzügen und Bikinis zu fahren, zum nächsten Hafen eilen mussten.

Kann es weniger extrem und weniger dramatisch sein? Zum Beispiel eine Strandyacht an Land? Wir bekommen nur höhnische Bemerkungen der alten Segelkameraden: „Etwas für die Bauern und Kesselflicker, ohne uns“, sagen mehrere Stimmen. Also fuhren wir alleine zur Nordseeinsel Borkum, dem einzigen Ort in Deutschland neben St. Peter Ording mit einer anerkannten Strandsegelschule. Wir melden uns für einen Einführungskurs an und wollen sehen, ob es wirklich langweilig wird.

Haben Sie keine Angst vor völliger Stille

Am Morgen vor dem Kurs machen wir uns die ersten Sorgen, denn in der Innenstadt vor dem Hotel weht nicht die geringste Brise. Immerhin spüren wir hinter der Düne eine sanfte Brise, die Fahnen flattern träge. Die Sandyachtschule heißt World of Wind und klingt zumindest vielversprechend. „Das ist aber nicht der Fall“, sagt Regisseur Chris John, „wir haben hier in der Nordsee auch Tage völliger Ruhe. Als Ausgleich gibt es natürlich manchmal einen Sturm. Ist das immer noch so, als würde man über das Meer segeln? Nein, da ist der Unterschied.“ Das heißt, dass wir bei schlechtem Wetter an der Basis bleiben, auf eine Besserung warten oder die Navigation auf den nächsten Tag verschieben, anstatt irgendwo auf See unangenehm und zwangsläufig überrascht zu werden. Also ja, ein bisschen Süße für die Kleinen Einsen.


Viel Sand, wenig Menschen: Das macht die ostfriesische Insel Borkum zu einer idealen Region für Landyachten.
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Bild: dpa

Die Route soll heute Morgen am Nordstrand von Platte auf Borkum beginnen, einem flachen, gezeitenfreien Strand, der jederzeit begehbar ist, da er durch eine vorgelagerte Sandbank geschützt ist. Andererseits sind die Segelzeiten in St. Petersburg sehr begrenzt, da Bootsfahrer dort immer auf die Flut achten und warten müssen, bis die Flut nachlässt, um den Strand ausreichend freizumachen. Bei besonders hoher Flut kann dies auf Borkum ausnahmsweise passieren. „Wir können hier also Windsurfen“, sagt Chris John. Auf anderen deutschen Inseln und Küsten sind die Strände nicht breit genug, um einen Anfängerkurs zu ermöglichen. Dort würde die wilde Fahrt nur in der Nähe des Wasserrandes stattfinden, was zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten erlaubt ist. Beispielsweise ist auf Langeoog, Juist und Norderney der Herbst die Jahreszeit für Strandyachten. Wenn Sie alleine reisen, benötigen Sie unbedingt einen Pilotenschein, einen Führerschein des Deutschen Segler-Verbandes.

Der Laie lernt schnell

Doch nun kann unsere Gruppe von sieben angemeldeten Segelschülern auf Borkum starten. Am Strand sind bereits mehrere lange Reihen rot-weißer Kegel und Leuchtfeuer ausgelegt, am Ufer liegen sieben Yachten bereit. Der Name des Trainers ist Justin und er zerstreut unsere Skepsis, indem er die gemäßigte Flagge hisst: „Machen Sie sich aber keine Sorgen wegen des Windes heute, er wird abkühlen. Sein Name im Ohr des Windgottes. Beginnen wir mit einer kurzen Einführung in die Technik, die unmittelbar mit dem Seglerrigg verbunden ist: ein Kunststoffkörper in Form eines Kajaks, eine Vordergabel, die beim Bewegen des Seglers gehalten wird, drei Räder mit Gummireifen, zwei Fußrasten für vorne Rad. Lenkung – alles ist selbsterklärend. Dann müssen Sie den Mast auf seine Stütze stellen. Es besteht je nach Segelgröße aus drei oder vier Rohren. Legen Sie nun die Landyacht auf die Seite, setzen Sie das Segel auf den Mast und sichern Sie es.

Roswitha Pohl

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