Höhere Prämien für DFB-Frauen? „Ich verstehe diese Diskussion nicht“

Heute treffen die DFB-Damen in der EM-Ausscheidung auf Frankreich. Die erschreckend großartige Präsentation der Gruppe treibt das Gespräch über gleichwertige Belohnungen an. Ex-Publikumsspieler Simon Rolfes sieht mittlerweile ganz andere Probleme.

Die deutschen Fußballer zeigen spannende Spiele bei der Europameisterschaft in England – und bewegen dementsprechend zahlreiche TV-Zuschauer. Am Mittwoch werden in den Ausscheidungsrunden gegen Spitzenreiter Frankreich (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker) Rekordauswertungen erwartet. Nicht nur das zeigt: Die Gruppe um Publikums-Mentorin Martina Voss-Tecklenburg zaubert über das getragene Land. Kein Wunder, dass die seit längerem geführte Diskussion um die Anpassung der Prämien für Damen- und Herrengruppen im Deutschen Fußball-Bund (DFB) wieder Fahrt aufnimmt. Die Grundlage: Für den EM-Titel würde jeder Spieler 60.000 Euro bekommen; Die Publikumsgruppe der Männer hätte 400.000 Euro für jeden Spieler eingenommen, wenn man davon ausgegangen wäre, dass sie sich bei der EM 2021 durchgesetzt hätten.

„Die Ratenzahlung steht generell im Verhältnis zur Bezahlung“, bringt Simon Rolfes bei einem Treffen mit t-on the web zur Sprache. „Vorausgesetzt, mehr Zuschauer schalten den Fernseher ein, werden die Telekom-Freiheiten teurer und die Einnahmen steigen.“ Der Bayer-Leverkusen-Chef schildert das anhand eines Richtwertes: Rund 13 Millionen Menschen hätten die EM zuletzt zwischen den Niederlanden und Dänemark 2017 gesehen – rund die Welt. Umgekehrt haben 328 Millionen Menschen die letzte Europameisterschaft im Jahr 2021 zwischen England und Italien verfolgt.

„Ebenso ist die Gehaltssituation absolut einzigartig. Deshalb verstehe ich dieses Gespräch nicht“, sagt Rolfes.

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Der 40-Jährige arrangiert sich konsequent mit dem Thema. Denn Bayer 04 spielt bei den Herren, aber auch bei den Damen in der Bundesliga. Leverkusen hat dort in der vergangenen Saison den siebten Platz belegt.

Für Rolfes geht es nicht nur um den Gegenwert, er braucht entscheidendere Veränderungen: „Alexandra Popp (DFB-Chefin, Anm. d. Red.) hat es sehr gut gesagt, dass dies auch für sie kein ideales Gespräch werden soll, aber es ist wesentlich kritischer zu stellen Ressourcen in das Design des Damenfußballs einfließen, was ihn auf lange Sicht wertvoll und faszinierend machen wird.“

primäre Verbesserung
Auf diese Weise würden mehr Zuschauer kommen und vernünftig höhere Einnahmen erzielt werden. „Das ist wesentlich aussagekräftiger, als zum Beispiel die Prämien zu vervielfachen. Denn das macht den Frauenfußball vor allem schlechter“, sagt Rolfes.

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Der Damenfußball ist in letzter Zeit enorm gewachsen. „Er ist auf jeden Fall noch in einer Verbesserungsphase. Wenn man Lust hat, etwas zu fördern, muss man Strukturen weiterentwickeln – und Ressourcen zum Beispiel in die Vorbereitung der Spieler und in die Nachwuchsarbeit stecken“, macht Sinn der 26-fache Global und fügt hinzu: „Das hilft dem Ganzen einigermaßen – und höhere Ausgaben folgen folglich. Jedenfalls nicht umgekehrt.“

Baldric Schreiber

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