Mikrochips unter der Haut. Die wahre Zukunft Leben in Deutschland. Gesellschaft, Lifestyle, Wissenswertes DW

Julian von der Oha, Landwirt und CDU-Politiker, ist nicht abgeneigt, Implantate unter der Haut zu verwenden, um die täglichen Aktivitäten zu entlasten. Ein 60 Jahre alter Chip, der mit einem reiskorngroßen Chip ins Handgelenk implantiert wurde, öffnet die Tür des Hauses, startet den Computer mit einer weiteren Geste oder bezahlt im Supermarkt.

Die Tiere haben nicht weh getan

– Die Landwirtschaft liebt Technik und ich kenne sie von meinen Tieren. Seitdem ist keiner von ihnen gestorben, also muss ich mir auch keine Sorgen machen – erklärt Julian von der Ohe. Er spricht auch über den CDU-Parteitag, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre technischen Innovationen demonstrierte.

Juliane von der Ohe zeigt den implantierten Chip

Auch vor Datendiebstahl hat er keine Angst. „Seit 30 Jahren chippen wir unsere Tiere“, sagt Patrick Kramer. Außerdem, so erklärt er, werden diese kleinen Datenträger beim Menschen unterschiedlich eingesetzt. Es gibt kein technisches Produkt, mit dem der menschliche Körper mehr Erfahrung hat. Patrick Kramer und sein Hamburger Unternehmen Digiwell gelten als Pioniere der Branche in Deutschland. Dort wurde Julia von der Oh der Chip implantiert.

Hilfe für Behinderte

Kramer spricht von Kopien für Menschen mit Behinderungen, etwa von einem Mädchen, das ohne Hand auf die Welt kam und nun dank eines im Fuß implantierten Chips die Tür öffnen kann. Oder ein Epileptiker, der seine medizinischen Daten jeweils auf einen Chip codiert. „Es könnte Leben retten“, sagte Patrick Kramer und sorgte für die Datensicherheit. Zum Scannen ist Hautkontakt erforderlich.

Schlüssel statt Chip

Schlüssel statt Chip

Biohacking ist Thema einer Doktorarbeit von Laura Hille, Kulturwissenschaftlerin an der Universität Leuven in Lüneburg. Damit ist die Verbindung zwischen Mensch und Maschine gemeint. Wie er sagt, versteht er viele der mit diesem Prozess verbundenen Vorbehalte nicht. Warum werden einige Technologien wie Herzschrittmacher oder Verhütungsspulen aus Kupfer anerkannt und warum sind Chips so gruselig? – fragt der 34-Jährige.

„Sogenannte RFID-Tags (Radio Frequency Identification) werden seit Jahren auf Paketen, Behältern und Kleidung verwendet, um Waren zu finden“, fügte er hinzu.

„Mikrochips sind eine schlechte Idee“

Unterdessen warnen Experten laut Frankfurter Allgemeine Zeitung vor einem erhöhten Risiko von Datendiebstahl: Hackern ist es bereits gelungen, Chips zu scannen, an Personen vorbeizukommen und damit auf sensible Daten zuzugreifen.

Andreas Sjostrom, Chief Technology Officer bei Capgemini, einem IT-Dienstleister, hat den Chip ebenfalls einmal verwendet, aber schließlich entfernen lassen. Seiner Meinung nach stehen die Vorteile der Verwendung eines solchen Geräts in keinem Verhältnis zu den gesundheitlichen Risiken. Bereits 2017 schrieb er auf seinem Blog: „Mikrochips sind eine schlechte Idee.“

(DPA/Gefällt mir)


Baldric Schreiber

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