Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert unter anderem strengere Grenzkontrollen. Laut dem stellvertretenden CDU-Vorsitzenden sei die Situation mit der wachsenden Migrationswelle „dramatisch“ geworden und könne nur durch stationäre Kontrollen gestoppt werden.
Die Grenzen abdichten
Die Chefin des deutschen Innenministeriums, Nancy Fezer, widersetzt sich seit langem den Forderungen der Ministerpräsidenten der Grenzländer. Jetzt planen sie Veränderungen im Grenzschutz und beraten sich mit Warschau und Prag über die Möglichkeit der Einrichtung stationärer Kontrollpunkte. Einige deutsche Unternehmen lehnen dies ab, weil sie befürchten, dass ihnen durch die Abschottung der Grenzen die Insolvenz droht. Auch Aktivisten der Deutschen Polizeigewerkschaft machen aus ihren Bedenken keinen Hehl.
„Als GdP sprechen wir uns gegen eine stationäre, dauerhafte Grenzkontrolle aus, weil wir sie in der Polizeiarbeit für nicht zielführend halten“, sagte die stellvertretende GdP-Chefin Erika Krause-Schene. Solche Grenzkontrollen seien eine „ständige Belastung“ und „erfordern einen intensiven Personaleinsatz“, erklärte sie. Die Polizei konzentriert sich lieber auf „flexiblere“ Grenzeinsätze.
Schwierigkeiten auf dem Weg zur Arbeit
Krauze-Šene betonte, dass eine ständige Kontrolle den Warenfluss und den Weg der Menschen zur Arbeit behindern werde. Allerdings umgehen Schmuggler solche permanenten Kontrollpunkte. „Auf diese Weise können wir die Migration nicht begrenzen“, sagte sie.
Nach Ansicht des stellvertretenden Gewerkschaftschefs kann die Migrationspolitik auf EU-Ebene gelöst werden, unter anderem durch die Stärkung der europäischen Grenzschutzagentur Frontex und die Durchführung einer „Vorkontrolle“ von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen.
Die Chefin des deutschen Innenministeriums möchte diese Woche mit ihrem polnischen Amtskollegen über die Frage einer möglichen Grenzkontrolle sprechen. Darüber hinaus habe Fezer bereits am vergangenen Wochenende ein solches Gespräch mit dem Chef des tschechischen Innenministeriums geführt, teilte ein Vertreter des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin mit.
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