Deutsche Polizei führte Razzia gegen Salafisten durch und intervenierte an 200 Orten

„Die Botschaft an die radikal-islamistische Szene ist klar: Wir dulden keine Fanatiker, die versuchen, junge Menschen zu radikalisieren und auf den Weg des Dschihad zu schicken“, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth.

Die Razzien gegen Personen, die im Verdacht stehen, die Terrororganisation Islamischer Staat zu unterstützen, fanden zeitgleich um 6.30 Uhr statt. Mehr als hundert Polizisten durchsuchten mehr als 200 Wohnungen und Büros, die mit mutmaßlichen Salafisten in Verbindung stehen, wie eine Sicherheitsquelle verriet.

Die Polizei griff unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und Bremen ein. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete, dass sich alle Interventionen auf die Länder der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland konzentrierten.

Sie wollten den Koran verbreiten

Ultrakonservative Salafisten predigen die Notwendigkeit, zu den ursprünglichen Wurzeln des Glaubens zurückzukehren und westliche Werte abzulehnen.

Wie die DPA betont, sorgten die Salafisten mit ihrer Absicht, 25 Millionen Koranexemplare zu verschenken, in Deutschland für Kontroversen. Der Innenminister Thomas de Maizière verbot seine radikale Organisation und erlaubte nicht nur seine Outreach-Kampagne, die die Organisatoren „Lügen!“ nannten.

Die FAZ weist darauf hin, dass bei dem aktuellen Polizeieinsatz nicht mit der Verhaftung eines wichtigen islamistischen Ideologen gerechnet wurde. Laut DPA bestand das Hauptziel darin, das Vermögen der Organisation zu beschlagnahmen und Beweise für ihre verfassungswidrigen Aktivitäten zu sammeln.

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Nach Schätzungen deutscher Behörden gab es Ende Oktober 9.200 Salafisten in Deutschland, von denen 1.200 als potenzielle Terroristen gelten. Die FAZ fügte hinzu, dass sich 870 Menschen aus Deutschland den Reihen des Islamischen Staates und anderen radikalen Gruppen in Syrien und im Irak angeschlossen hätten. Zwanzig Prozent davon sind Frauen.

Eckehard Steinmann

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