Ankunft in amerikanischer Hand – Eisenbahnmarkt

Die langjährige Suche nach einem Käufer hat mit Erfolg geendet: Die Deutsche Bahn verkauft endlich den verschuldeten Frachtführer Arriva. Es wird vom amerikanischen Investor I Squared Capital übernommen und der Verkaufserlös soll in Investitionen in die deutsche Bahninfrastruktur fließen. Die vorherige Vereinbarung wurde letzte Woche unterzeichnet.

Nach Angaben deutscher Medien wird die DB 1,6 Milliarden Euro einsammeln. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende nächsten Jahres erwartet. Es bedarf weiterhin der Zustimmung des Aufsichtsrats des Beförderers und des Bundes als Eigentümer. Im Juni dieses Jahres wurde die Niederlassung von Arriva Bus Transport Polska eröffnet wurde an den deutschen Investmentfonds Mutares verkauft. Der Bahnbetrieb von Arriva RP und Arriva Polska in Polen verblieb innerhalb der Strukturen der Arriva-Gruppe. Allerdings gab es Veränderungen im Vorstand der Bahngesellschaft.

Arriva bietet die größten Bahn- und Busverbindungen im Vereinigten Königreich und in zehn weiteren Ländern. Dazu gehören beispielsweise die roten Doppeldeckerbusse, die in London verkehren, aber auch unter anderem Sprachschulen und viele kleinere Busunternehmen. Die DB kaufte 2010 die bereits verschuldete Arriva für 2,7 Milliarden Euro. Es wurde bereits kritisiert, sollte aber Teil der internationalen Expansionsstrategie des Carriers sein. Die aktuellen Schulden werden voraussichtlich eine Milliarde Euro erreichen.

Die DB sucht weiterhin nach einem Käufer für DB Schenker. Aber hier wird sich der Deal auf jeden Fall lohnen, da die Bilanz des Unternehmens positiv ist. Beide Unternehmen, Arriva und Schenker, entstanden in der Ära von Hartmut Mehdorn und seinem Nachfolger Rüdiger Grube. Die beiden nachfolgenden DB-Chefs wollten die deutsche Bahn zu einem sogenannten „Global Player“ machen, vor allem auf Kosten von Infrastrukturinvestitionen, die bis heute verfallen.

Marlene Köhler

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