Dies ist die Weltpremiere und fand in Hamburg, Norddeutschland, statt. Auf der 23 Kilometer langen Linie 21 zwischen den Bahnhöfen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle verkehrten am Montag, 11. Oktober, vier autonome S-Bahnen. Der Betrieb wurde von der Deutschen Bahn in Kooperation mit Siemens Mobility und der Stadt Hamburg durchgeführt. Die Demonstration eröffnete die Ausstellung zur Zukunft der Mobilität auf dem ITS World Congress, der bis Freitag, 15. Oktober, läuft.
Automatisierte Züge sind nichts Neues. In Frankreich haben wir beispielsweise bereits mehrere automatische U-Bahnen, unsere Bahnstrecken sind davon aber noch nicht betroffen. Der Prototyp des autonomen SNCF-Zugs sollte sich nicht vor 2023 in unserem Land ausbreiten.
Offenes System
In Deutschland fällt auf, dass das verwendete System offen ist. Es erfordert auch keine Änderungen an der Infrastruktur und lässt sich in den bestehenden Verkehr integrieren. Die technische Basis basiert auf dem aufkommenden europäischen Standard für Automatic Train Operation (ATO), kombiniert mit dem European Train Control System (ETCS). Züge empfangen Steuersignale per Funk. „Die neue Technologie ist bereits zugelassen. Durch seine offenen Schnittstellen ist es sofort von allen Betreibern weltweit für alle Zugarten einsetzbar.sagte Roland Bush, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.
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Kleineres Intervall zwischen den Zügen
Vier autonome Züge befördern ab Dezember die ersten Fahrgäste. Die Fahrer werden weiterhin an Bord sein, um bei Problemen einzugreifen.
Die Fahrgäste haben laut Deutsche Bahn zwei Vorteile: mehr Züge mit nur 90 Sekunden Abstand und mehr Pünktlichkeit.
Was die Deutschen Bahnen betrifft, können sie insbesondere mehr Kunden mit der Bahn befördern. „Mit unserer Technologie können unsere Kunden bis zu 30 % mehr Passagiere befördern, was die Pünktlichkeit deutlich verbessert und mehr als 30 % Energie spart.“, sagte der Siemens-Chef. Das Projekt sieht Investitionen von 60 Millionen Euro vor. Die Deutsche Bahn plant, diese autonomen Züge bundesweit auf Regional- und Fernstrecken auszuweiten.
Quelle: Deutsche Bahn
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