Deutschland hat die Verfassung geändert, dank der die Armee einen großen Waffenfonds erhält.

Aktualisieren: 06.10.2022 11:54
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Berlin – Die Bundeswehr hat einen offenen Weg zur Großrüstung. Der Bundesrat hat sich heute auf eine Grundgesetzänderung geeinigt, die der Armee einen Sonderwaffenfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro (2,47 Billionen tschechische Kronen) zur Verfügung stellt. Der Bundestag hat vor einer Woche grünes Licht gegeben und damit das Zustimmungsverfahren abgeschlossen.

Nach der Vereinbarung zwischen den Sozialdemokraten (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz und der Koalition aus Grünen und FDP mit der oppositionellen CDU/CSU ist der Fonds ausschließlich für die Bundeswehr bestimmt. Der Fonds ist außerbudgetär, von der Schuldenbremse nicht betroffen und dank der Aufnahme in die Verfassung unabhängig von der aktuellen Regierung.

Scholz kündigte kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar im Parlament die Einrichtung des Fonds an, der durch neue Kredite finanziert werden soll. Er sagte auch, dass die deutschen Streitkräfte die größte konventionelle Armee in Europa werden würden und dass Deutschland ab sofort jedes Jahr mehr als zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Waffen ausgeben werde, wie es von den nördlichen Mitgliedsstaaten versprochen wurde. Atlantische Allianz. Sie hat Berlin noch nicht erfüllt. Die deutschen Militärausgaben betrugen im vergangenen Jahr etwa 1,6 Prozent des BIP.

Für dieses Jahr will Verteidigungsministerin Christine Lambrechtová 50,3 Milliarden Euro (1,24 Billionen CZK) des Budgets für Waffen ausgeben, was für die festgelegten zwei Prozent des BIP nicht ausreicht. Je nach Wirtschaftsleistung werden weitere rund 20 Mrd. Euro (494 Mrd. CZK) benötigt. Ein spezieller Fonds kann dabei helfen.

Aus dem Fonds, den die oppositionelle CDU/CSU zu unterstützen zugesagt hat, will Deutschland unter anderem 60 US-Boeing CH-47 Chinook-Transporthubschrauber kaufen. Bereits im März berichteten deutsche Medien, das Militär wolle bis zu 35 amerikanische F-35-Kampfjets der fünften Generation des US-Konzerns Lockheed Martin, die das in die Jahre gekommene Tornado-Flugzeug ersetzen sollen. Geplant ist außerdem die Anschaffung von 15 Eurofightern, von denen die deutsche Luftwaffe bereits 140 besitzt. Erwartet werden auch Anschaffungen von Schiffen, gepanzerten Fahrzeugen, Munition, Nachtsichtgeräten und Telekommunikationsgeräten.

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Eckehard Steinmann

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