Die Taliban kamen aus den Niederlanden nach Deutschland. Er traf sich mit dem Minister und den „Brüdern der Slowakei“.

Die Organisation, die die Kölner Moschee verwaltet, und die deutschen Behörden distanzierten sich vom Auftritt eines hohen Vertreters der radikalislamistischen Taliban-Bewegung, des Arztes Abdul Bari Omar, in einer Kölner Moschee. Das Innenministerium teilte mit, dass im Namen eines hochrangigen Beamten der afghanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde kein Visum ausgestellt worden sei. Den wahrscheinlichen Verlauf, wie Omar nach Deutschland gelangte, schilderte die Redaktion der deutschen Zeitung unter anderem anhand seines Profils im sozialen Netzwerk X. Bild.

Der Propagandaauftritt des hochrangigen Taliban-Funktionärs Abdul Bari Omar am Donnerstag in Köln sorgte nicht nur in den sozialen Medien für Aufsehen. Wir haben hier darüber geschrieben. Die deutschen Behörden behaupten, sie hätten von Omars Einreise nach Deutschland nichts gewusst und ihm keine Erlaubnis erteilt. Bild-Redakteure versuchten zu beschreiben, wie Omar nach Deutschland kam. Einer von ihnen, Julian Röpcke, teilte auf seinem sozialen Netzwerk Profil X eine wahrscheinliche Chronologie von Omars Ankunft in Deutschland.

Laut Röpcke habe die afghanische Opposition bereits im Oktober die Bundesregierung über die bevorstehende Ankunft einer Taliban-Delegation auf deutschem Territorium informiert und darum gebeten, Taliban-Vertretern den Zutritt zu verweigern. Laut Röpcke haben zwischen dem 7. und 9. November mehrere Mitglieder der Taliban-Regierung Visa für den Schengen-Raum annulliert. Sie würden nach Holland geliefert, wo Omar selbst an einem Treffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilnahm. Sie teilte auch ein Foto mit dem niederländischen Gesundheitsminister Ernst Kuipers von einer Gesundheitskonferenz in Den Haag, Niederlande.

Von den Niederlanden aus reisten Omar und seine Delegation in Fahrzeugen unter afghanischer Flagge in das benachbarte Deutschland. Da er bereits ein Visum für die Einreise in den Schengen-Raum der Niederlande erhalten hatte, wurde er beim Grenzübertritt nach Deutschland von niemandem kontrolliert. Seine Einreise nach Deutschland könnte seine Platzierung auf der Sanktionsliste Deutschlands oder der Europäischen Union gefährden, doch der Name des Arztes und hochrangigen Vertreters der Taliban taucht dort nicht auf.

Am Samstag berichtete Omar auf seinem X-Account, dass er sich noch in Europa befinde. „Ich bin immer noch in Europa. Während dieser Reise haben wir afghanische Brüder getroffen, die in den Niederlanden, Belgien, der Slowakei und Deutschland leben, sowie mehrere afghanische Botschafter und Diplomaten“, sagte er.

Eckehard Steinmann

"Dezent charmanter Zombie-Experte. Hardcore-Unruhestifter. Web-Freak. Begeisterter Musikwissenschaftler."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert