Die Vermissten lebend finden? Es gibt keine Möglichkeit, das kennen sie in Westdeutschland.

„Aktuell suchen wir noch nach vermissten Personen, zum Beispiel wenn wir Straßen räumen oder Wasser aus Kellern pumpen. Auch Bundespolizei und Feuerwehr setzen Taucher ein, um das Wasser zu durchsuchen Opfer von Überschwemmungen finden und niemanden, der sie rettet“, sagte er in einem Interview mit RND Sabine Lackner, Vizepräsidentin des Bundesamtes für Technische Hilfeleistung (THW).

Die Zahl der Opfer des Hochwassers, das genau vor einer Woche Westdeutschland traf, erreichte mindestens 170. In Rheinland-Pfalz starben 122 Menschen, in Nordrhein-Westfalen mindestens 48. 155 Menschen werden am Dienstag vermisst. Von den Überschwemmungen im Landkreis waren rund 40.000 Menschen betroffen. Täglich Bild schrieb am Mittwoch, dass am Dienstag vermutlich bis zu 1.000 Menschen vermisst wurden. Wie die genaue Zahl ist, ist jedoch unklar, da Menschen vor den Fluten oft aus ihren Häusern geflohen sind, sich wegen eines Mobilfunkausfalls nicht bei den Behörden gemeldet haben und die Polizei nun nach ihnen sucht.

Manchen Häusern wird wochenlang das Wasser ausgehen

Von den rund 80.000 Mitgliedern der THW-Agentur, die nach dem Hochwasser in der Region eingreift, sind die meisten ehrenamtlich tätig. Derzeit arbeiten rund 3.000 von ihnen in den betroffenen Regionen. Vorrangig ist nun die Straßenreinigung, aber auch die Entwässerung der platzungsgefährdeten Steinbachtalsperre wurde unterstützt. Es bietet auch Nahrung für die Bewohner ohne Strom oder sauberes Wasser.

„Die Situation ist an verschiedenen Orten ganz anders. Manche Haushalte waren nur drei Tage ohne Strom. Bei anderen kann es Wochen dauern, bis die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt ist“, sagt Sabine Lacknerová vom THW zur Situation in der Region Wassertanks an einige Orte Hubschrauber transportieren Wassertanks an Orte, die noch nicht erreicht werden können.

Zugleich bezeichnete Lackner die aktuelle Debatte, ob eine hohe Zahl von Opfern verhindert werden könne, als unangemessen. Kritikern zufolge ist das Frühwarnsystem gescheitert. Der Vizepräsident des THW hält es derzeit für verfrüht, die Täter zu finden.

Erste Hilfe für 400 Millionen Euro

Die Schäden nach dem Hochwasser sind enorm. Allein das Hochwasser verursachte laut Verkehrsministerium einen Schaden von rund 1,3 Milliarden Euro oder mehr als 33 Milliarden Kronen. An einigen Stellen werden bis zu 25 Kilometer lange Streckenabschnitte zerstört. Insgesamt werden 600 Straßenkilometer beschädigt. Reparaturen an Straßen, Gehwegen, Brücken und anderer Infrastruktur werden mindestens Hunderte Millionen Euro kosten. Auch Teile der Autobahnen A1 und A61 werden beschädigt. In einigen Gebieten fehlt es noch immer an Mobilfunksignalen, aber die Betreiber erwarten, dass diese Woche die Grundversorgung in der Region wieder aufgenommen wird.

Die Berliner Regierung hat am Mittwoch eine schnelle Soforthilfe für die betroffenen Gebiete in Höhe von 200 Millionen Euro, also mehr als fünf Milliarden Kronen, bewilligt, die aus dem Bundeshaushalt kommen sollen. Die Länder tragen weitere 200 Millionen Euro bei. Insgesamt werden 400 Millionen Euro, mehr als 10,3 Milliarden Kronen, für die erhöhten Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sowie zur Rettung der Notlage der Obdachlosen repariert.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte am Mittwoch, er werde bei Bedarf mehr Geld freigeben. Vor wenigen Tagen hatte er versprochen, dass die Hilfe nicht durch bürokratische Hindernisse verzögert werde. So sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch in den Regionen.

Baldric Schreiber

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