Österreichische Eisenbahner begannen einen eintägigen Warnstreik. Es wird auch die Tschechische Republik betreffen




CTK

Aktualisiert 28.11.2022 19:53

Die österreichischen Bahnbediensteten begannen am Montag um Mitternacht einen eintägigen Streik, dessen Auswirkungen auch auf internationale Verbindungen, unter anderem in Österreich und Tschechien oder Deutschland, zu spüren waren. Der Streik für bessere Lohnbedingungen äußerte sich unter anderem in einem erhöhten Verkehr auf österreichischen Straßen. In mehreren Städten wurde die Situation durch Proteste von Klimaaktivisten weiter verkompliziert, berichteten österreichische Medien.

Österreichs Bahnhöfe waren laut ORF am Montag so leer wie nie zuvor. Laut Fernsehen überraschte der angekündigte Streik, aufgrund dessen viele Menschen nicht zur Arbeit fuhren und lieber von zu Hause aus arbeiteten, vor allem Ausländer, die nicht immer davon erfuhren.

Der eintägige Streik betrifft unter anderem alle internationalen Verbindungen mit Österreich. Die Tschechische Bahn stellte fest, dass in Österreich auch auf grenzüberschreitenden Abschnitten kein Ersatzverkehr angeboten wird. Bei Nachtverbindungen, beispielsweise zwischen Prag und Zürich oder Wien und Berlin, ist der Verkehr von Sonntagabend bis Dienstagmorgen eingeschränkt. Am Montag stellt die Tschechische Eisenbahn den Betrieb aller zwischenstaatlichen Fernzüge auf dem Gebiet der Tschechischen Republik bis zur und von der letzten Grenzstation sicher.

Das private tschechische Unternehmen RegioJet hat angekündigt, alle seine Verbindungen von Břeclav nach Wien und von Wien nach Břeclav durch seine gelben Busse zu ersetzen. Verbindungen aus Budapest nehmen einen Umweg über Bratislava. Das deutsche Bahnunternehmen Deutsche Bahn hat angekündigt, dass auch seine Nachtzüge von Montag bis Dienstag betroffen sind.

Städtische Verkehrsunternehmen, darunter Betreiber der U-Bahn- und Straßenbahnnetze, werden weiterhin betrieben. Allerdings gibt es in Salzburg keine Trolleybusse und in Wien keine S-Bahnen.

Autofahrer mussten am Montag mit stärkerem Verkehr auf den Straßen und Autobahnen rechnen. „Insbesondere auf Stadtautobahnen in den Ballungsräumen Wien, Klagenfurt, Innsbruck und Linz ist mit Staus und Verzögerungen zu rechnen“, sagte ein Sprecher der Österreichischen Straßen- und Autobahnverwaltung (Asfinag) gegenüber Der Standard. Im morgendlichen Berufsverkehr kam es schließlich sowohl in Wien als auch in mehreren Landeshauptstädten zu Autostaus.

Aktivisten schlossen sich den Protesten in Linz an

In Linz zum Beispiel wurde die Situation durch einen Protest von drei Aktivisten der Bewegung Letzte Generation weiter verkompliziert, die an einem der Autobahnabzweigungen auf der Straße blieben. Weitere aktivistische Proteste fanden in Innsbruck und Graz statt.

ÖBB-Chef Andreas Matthä sagte heute Morgen gegenüber dem Radiosender Ö1, er habe nichts von dem Streik gewusst. Das Angebot des Arbeitgebers in den Tarifverhandlungen sei „mehr als fair und mehr als attraktiv“ gewesen. Für Dienstag rechnet Matthä mit einer weitgehenden Normalisierung des Verkehrs.

In Österreich verkehren laut ÖBB im Normalfall rund 8.000 Personen- und Güterzüge verschiedener Betreiber. Rund eine Million Menschen reisen täglich mit der Bahn in der Alpenrepublik.

Eckehard Steinmann

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