Ermittlungen gegen Deutschlands Cybersicherheitschef wegen angeblicher Verbindungen zu Russland | Deutschland | DW

Die Bundesregierung untersucht, wie der Chef des Amtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wegen seiner angeblichen Verbindungen zu Russland entlassen werden kann, berichteten mehrere deutsche Medien am Montag, den 10.10.2022.

Der Präsident der Behörde, Arn Schoenbom, unterhält Verbindungen zu einem Verein namens „Deutscher Cybersicherheitsrat“, der nach mehreren journalistischen Recherchen von russischen Geheimdiensten unterwandert wurde.

Eine Sprecherin des Innenministeriums lehnte es am Montag ab, sich zu einer möglichen Ablösung von Schönbom zu äußern, obwohl sie sagte, man nehme die Vorwürfe gegen den Cybersicherheitschef „sehr ernst“.

Kurzfristig wurde eine Pressekonferenz, bei der er an diesem Montag in Berlin mit Innenministerin Nancy Feser den Jahresbericht der Agentur vorstellen sollte, abgesagt.

Schönbohms Wahl zum BSI-Chef 2016 durch den damaligen Innenminister, den Konservativen Thomas de Maiziere, wurde schon damals wegen angeblich mangelnder Ausbildung und Nähe zur Rüstungsindustrie kritisiert.

Später im Jahr 2019 ergab eine Untersuchung des öffentlichen Fernsehens, dass der Deutsche Cybersicherheitsrat, den Schönbohm 2012 mitbegründete und bis 2016 leitete, Verbindungen zum russischen Geheimdienst hatte.

Zwar distanzierte sich Schönbom von dem Verband, zu dessen Mitgliedern wichtige deutsche Unternehmen der Branche gehören, nach Erscheinen der Informationen in den Medien wurde jedoch bekannt, dass er an den Feierlichkeiten zum Gründungsjubiläum im September dieses Jahres teilnahm.

Ich (afp, dpa)

Amal Schneider

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